Es ist Dir bestimmt aufgefallen, herrseitz.de war heute zweimal für einige Zeit offline. Schuld daran war ein technischer Defekt an der Hardware im Server. Wäre nur mein Blog davon betroffen, wäre es nicht ganz so tragisch, allerdings ist herrseitz.de nur die Spitze des Eisbergs in der Serverkonfiguration. Und deshalb hatte ich mit dem Ausfall ein Problem.
Das Timing ist wichtig – Part 1
Neben diesem Blog sind auch einige Websites und Email-Accounts auf dieser Maschine gehostet. Daneben fungiert der Rechner als Plattform zum Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten. Ich denke, ich muss es nicht explizit erwähnen, aber natürlich fällt so ein Gerät nicht aus, wenn es gerade eh nicht so gebraucht wird, sondern immer genau dann, wenn die ToDo-Liste eine Länge von mehreren Kilometern – hehe – hat und eine Deadline die Andere jagt. Heute war also ein perfekter Tag für den Ausfall.
Dieser Ausfall heute hat mir deutlich gezeigt, wie wenig redundant meine Konfiguration doch war und wie abhängig ich doch davon bin.
Durch den beherzten Einsatz meines quasi „Inhouse“-Administrators und den Mitarbeitern im Rechenzentrum konnte das Problem relativ schnell lokalisiert und gelöst werden. Der Server läuft jetzt wieder.
Woran hat’s gelegen?
Trotzdem: Ich mag solche Ausfälle – und diese Technikabhängigkeit – und die damit einhergehenden Fragen nicht: Woran lag es? Konfigurationsfehler? Hardwaredefekt? Wenn ja, woran liegt es? Arbeitsspeicher? Netzteil? Datenträger? Wenn es am Datenträger liegt, habe ich Daten verloren? Wenn ja, welche? Kundendaten? Wann lief das letzte Backup? Nein, ich mag solche Fragen nicht. Ich hasse sie!
Ursache für den Ausfall war übrigens ein defektes Netzteil, genauer ein defekter Lüfter im Netzteil, welches von den Technikern im Rechenzentrum nicht sofort erkannt wurde und so zweimal zum Stillstand der Maschine führte, bevor das Netzteil getauscht werden konnte. Nach dem zweiten Zwangsreset fuhr dann das Dateisystem – oder waren es die Partitionen – des Unix-Systems nicht mehr korrekt hoch. Megamist.
Das Timing ist wichtig – Part 2
Naja, aber wie es der Zufall so wollte, endet mein Vertrag mit dem Rechenzentrum in absehbarer Zeit, sofern ich ihn nicht verlängere. Meine Chance auf mehr Redundanz – und nach dem heutigen Tag ist das meine Priorität A in Bezug auf das Hosting.
Aktuell läuft herrseitz.de – und der Rest – auf einem 2.8 GHz Celeron mit 1024 MB RAM und 160 GB HDD aus dem Jahr 2008 auf Unix-Basis. Wenn eine Komponente kaputt geht, wird sie im Rechenzentrum zwar ersetzt, wenn es aber ein wichtiges Teil – die Festplatte – ist kann es trotzdem zu Datenverlust kommen. Ist ja klar.
Deshalb habe ich heute zusammen mit meinem System-Administrator die Alternativen diskutiert und folgende Lösungen geprüft:
- Serverlösung via Mac mini im Rechenzentrum: keine Redundanz, günstig, Apple-Gadget nutzbar
- Serverlösung mit eigener, redundanter Hardware: sehr hohe Investition, eigenverantwortliche Hardwarewartung
- Virtueller Server im Rechenzentrum: extrem hohe Redundanz, leistungsfähige Hardware, gutes Preis/Leistungsverhältnis
- Keine Veränderung: fast keine Redundanz, veraltete Hardware, für mich nach dem heutigen Tag nicht mehr tragbar
Letztendlich habe ich mich für einen hochverfügbaren Virtual Server entschieden – und diesen dann auch gleich bestellt. Fakten schaffen.
Außerdem finde ich Aufbau und Architektur eines solchen Virtual Servers sehr interessant und sinnig. Ich bin schon gespannt, wie er sich in meiner Praxis bewährt. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Umzug wohl nächste Woche vonstatten gehen.
Fazit
Im Vergleich zu meiner aktuellen Lösung müsste das neue Setup deutliche Leistungsreserven haben und so zu einer signifikanten Steigerung der Performance auf den Seiten beitragen. Ich bin schon gespannt.
Hach, ich fühl mich einfach besser, wenn die Maschinen richtig laufen – auch wenn mal was kaputt geht. Hehe.