Huch, wie die Zeit vergeht. Das Fotoprojekt 12 Monate – 1 Stadt von Andy Berlemann befindet sich mit dem Thema Wasserspiele bereits in der fünften Runde. Hmm … Wasserspiele? Als erstens schossen mir Dinge wie Brunnen, Wasserfall, Bachlauf, etc. durch den Kopf, dicht gefolgt von einer – zugegebenermaßen inszenierten – Wasserschlacht auf dem Gräfenberger Marktplatz. Aber das war mir alles zu offensichtlich, zu naheliegend. Das wollte ich nicht. Darum krübbelte ich ein paar Tage bis ich schließlich einen mich zufrieden stellenden Ansatz für ein Motiv hatte.
Die Bildidee
Meine Idee hätte aber etwas Planung vorausgesetzt. Ich hätte Fragen, das Einverständnis bekommen und einen Termin vereinbaren müssen. Das wäre alles kein Problem gewesen. Da bin ich mir sicher: Ich wohne hier eher ländlich. Man kennt sich.
Nun ist es aber so, dass ich organisatorische Dinge immer gerne etwas vor mir her schiebe – und viel zu tun hatte ich obendrein. So verging dann die eine und die andere Woche bis es – gefühlt – eigentlich schon zu spät war. Schließlich will ich nicht heute fragen und morgen schon machen müssen – zwecks Abgabetermin.
Deshalb brauch ich wohl ’ne andere Idee
Okay, hab ich wohl versemmelt, das Ding mit der Organisation. Deshalb machte ich mir Gedanken zu alternativen, nicht ganz so offensichtlichen Wasserspiel-Motiven. Ich probierte verschiedene Perspektiven am Feuerwehrhaus. Vielleicht eine Übung der Freiwillige Feuerwehr Gräfenberg? Gleiches Problem: die Organisation. Oder ich nehm’ nur das Feuerwehrhaus und bring das Element Wasser selbst mit auf’s Bild. Mit Gartenschlauch, Flasche, Gießkanne oder so. Hmm …? Oder aber noch besser: Ich stell‘ drei bis vier Männer in Gräfenberg in einer Reihe auf, mit dem Rücken zur Kamera und leicht breitbeinig. Kopfkino! Hab‘ ich mich dann aber nicht getraut. Hehe.
Puuh … so langsam wird’s knapp. Schon der 27. Mai und noch nicht wirklich eine brauchbare Idee. Meine Ursprungsidee, die wär’s gewesen – glaubte ich noch immer.
Die Organisation
Am vergangenen Sonntag saß ich zusammen mit einem Freund in einer Eisdiele. Dabei diskutierten wir verschiedenste Fragen des Lebens und machten uns, ganz nebenbei, auch noch Gedanken über ein passendes Motiv für dieses Projekt hier. Es waren ja nur noch vier Tage Zeit. Ich konnte Inspiration gebrauchen. Als wir gerade zu einer „Ortsbegehung“ Richtung Gräfenberg aufbrechen wollten passierte es: Ralf Stockum kam mit Frau und Freunden, ebenfalls und ganz zufällig, in die Eisdiele. Das kann ja wohl kein Zufall sein! Denn Ralf war derjenige, den ich wegen meiner ursprünglichen Idee hätte kontaktieren müssen. So haben wir uns kurz unterhalten und zwei Tage später konnte ich das Foto aufnehmen, wie ich es mir vorgestellt habe. Perfekt.
Meine Gedanken zum Bild
Neben meinem Grundgedanken, kein offensichtliches Wasserspiel zu fotografieren, wollte ich auch und endlich mal das Thema Bier tangieren. Wasserspiele schien mir dafür bestens geeignet. Und Ralf Stockum ist Braumeister und betreibt zusammen mit seiner Frau Irene, ebenfalls Braumeisterin, den Brauerei-Gasthof Lindenbräu in Gräfenberg.
Warum Bier? Gräfenberg liegt in Oberfranken und Oberfranken hat mit über 200 Brauerein die höchste Brauereidichte der Welt. Das kommt schließlich nicht von ungefähr und ich wollte es mal erwähnen – im Verlauf des Projekts. Hehe.
Der Vollständigkeit halber will ich nicht verschweigen, dass neben der Brauerei Lindenbräu in Gräfenberg auch noch die Brauerei Friedmann ansässig ist. Des Weiteren gibt es im Gemeindegebiet Gräfenberg noch die Klosterbrauerei Weißenohe, die Brauerei Hofmann in Hohenschwärz und Elch-Bräu in Thuisbrunn. Alles wirklich sehr leckere Biere. Für diejenigen, die sich gerne selbst davon überzeugen möchten, bietet sich übrigens der Fünf-Seidla-Steig hervorragend an.
Weitere Bilder aus der Serie
Neben dem vom mir ausgewählten Bild des Brauereikessels habe ich noch einige mehr gemacht oder auch teilweise das gleiche Motiv differenziert bearbeitet. Für welche Variante hättest Du dich entschieden?
Anmerkung & Schluss
Ich bin mir ganz sicher, dass ich die Bilder auch bei der Brauerei Hofmann oder beim Elch-Bräu hätte machen dürfen. Aber da sich das Projekt auf die Stadt Gräfenberg direkt beschränkt, kamen Thuisbrunn und Hohenschwärz leider nicht in Frage.
Abschließend möchte ich mich noch bei Ralf Stockum für seine Bereitschaft, mich kurzfristig bei diesem Projekt zu unterstützen, bedanken. Vielen Dank und in diesem Sinn: Prost!
Hallo Christian,
das ist ja eine richtig interessante Story zum Bild! Ich hätte übrigens kein anderes ausgewählt, denn (wenn man weiß, dass es sich um Bier handelt) es sieht so warm, so spritzig, so frisch aus, es prickelt förmlich im Auge!
Du hast Dir viel Mühe gegeben, aber es hat sich mehr als gelohnt. Dein Beitrag ist wirklich außergewöhnlich, sowohl von der Idee als auch von der Bildkomposition her.
Schönes Wochenende
moni
Huhu Christian,
tolle Idee, dieses Thema man ganz anders anzugehen, als die meisten (mich eingeschlossen, wie ich zugeben muss).
Von Deinen anderen Fotos gefällt mir persönlich noch das 7. Bild ganz besonders. Ich mag diesen Sepia-Look so gern!
Mir ist leider nix besseres eingefallen, als die Springbrunnen hier in der Stadt. Ich hatte auch sehr wenig Zeit, was in den nächsten Monaten leider auch nicht besser wird.
LG
little.point Claudia
Toller und sehr interessanter Artikel! Du hast dir ja richtig viel Gedanken gemacht!
Mir gefällt ganz besonders noch das Bild 7/10 und hätte das ausgewählt. Aber das ist ja das schöne, dass jeder so seine Vorlieben und seinen ganz eigenen Geschmack hat 😉
Hallo Herr S.,
also ich muss sagen, diesmal hab ich es nicht pünktlich geschafft. Auch habe ich es nicht geschafft bei den anderen zu schauen. Du bist nach meinem Post für das Mai Thema der erste, den ich Besuche. Und ja, es ist genauso wie ich es mir Gedacht habe. Wieder einmal überlegt und überlegt und dann umgesetzt. Tolle Idee und nicht besonders üblich. Aber Wasser in Form von Bier ist super… Bier = Wasser, besteht ja zu 95% aus Wasser, der Rest ist vernachlässigbar. Wenn man damit in einer Brauerei spielt kommt was leckeres dabei raus. Also die Idee mit der örtlichen Brauerei ist toll 🙂 Wann bekomme ich ne Flasche Bier 🙂 . Ich bin ja zugezogener Ulmer. Es hat im Schwaben-Ländle auch tolle Brauereien. Allerdings ist das Ulmer Gold-Ochsen total mies. Sorry, wenn ich das sagen muss, die Ulmer trinken es, aber es ist mies. Mein Favorit hier in der Region ist „Ulrichs Bergbier“ … sehr sehr lecker…
Das ist ja mal ein interessanter Ansatz, Bier beim Thema „Wasserspiele“ zu zeigen 🙂
Als bekennende Biertrinkerin hätte mir das in München schon auch einfallen können, aber leider hab ich trotz der hohen „Braureidichte“ in München keinen Brauer im Bekanntenkreis.
Zu deinen Fotos: man spürt das Element Wasser und die spielerische Freude, daraus ein süffiges Bier zu produzieren – ich hätte allerdings das etwas schärfere Foto mit den dunkleren Brauntönen gewählt, aber das ist ja wie beim Bier Geschmacksache 🙂
Zu deinem Kommentar bei mir im Blog: die Höhe der vordere Fontäne war wegen des weißblauen Himmels nicht zu erkennen, deshalb hab ich den Fokus auf das spielende Kind gesetzt.
Herzliche Grüße
Renate
Hallo Christian,
darum also die Frage nach der Nummer…:)
Ich als interessierter Beobachter muss sagen, dass mir Bild Nr.7 gefällt. Der gerade – jetzt kommts – zerperlende Wassertropfen unterstreicht die Spritzigkeit im Brehmer-Bier.
Mehr noch gefällt mir aber Bild Nr.3..;)
Hey Bernd,
zu Bild Nr. 3: Eh klar, wichtig ist was dabei rauskommt … 😉