Und gleich noch mal: Pegnitz – Pottenstein

Und gleich noch mal: Pegnitz – Pottenstein
Mountainbike Tour von Pegnitz nach Pottenstein und zurück

Am vergangenen Sonntag bin ich das zweite Mal die Mountainbike-Tour von Pegnitz nach Pottenstein gefahren. Diesmal nicht alleine. Nach meiner ersten Tour im Mai konnte ich nicht anders als mit voller Euphorie davon zu berichten. Fast immer und überall. Das machte neugierig. So kam es, dass zwei Freunde und Freunde der Freunde den Trail ebenfalls bearbeiten wollten. Ich dachte, ein gute Gelegenheit, fährst’e einfach mit.

Ich muss dazu zu sagen, das meine Freunde eher keine Mountainbiker, sondern Trekkingbiker, sind und sich die benötigten Mountainbikes dafür extra geliehen haben.

Zu Beginn

Der Streckenverlauf war ja bereits bekannt und musste nicht explizit recherchiert werden. Da die Tour etwas länger, naja, ich spreche vielleicht von fünf Tagen, geplant war, schließlich mussten die Bikes organisiert werden, machte der Wetterbericht etwas sorgen. Bis einen Tag vor Start lag die Regenwahrscheinlichkeit in Kombination mit leichtem Gewitter für den ganzen Tag bei 55 – 85 %. Hmm, kann ja was werden.

Mountainbike Transport nach Pegnitz

Zum Glück irrte der Wetterbericht. Und zwar ordentlich. Am Tourtag hatten wir blauen Himmel mit ein paar Wolken und Sonne bei ungefähr 21° C. Optimale Bedingungen also.

Einen Unterschied gab es allerdings. Wir starteten Vormittags und so ging es bereits um 8:34 Uhr – mit einer 34-minütigen Verspätung – auf die Piste. Was zum einen daran lag, das ich überhaupt nie zu spät komme – und nicht nur ich – und zum anderen hatten die Freunde der Freunde ein wesentliches Teil, nennen wir es Mutter des Schnellspanners am Vorderrad, beim Verladen der Bikes im falschen Kofferraum liegen lassen. Kann passieren.

Let’s go

Nach dem Malheur starteten wir erstmal zu dritt. Gemütlich. Aber doch mit der Intention, den Trail eher sportlich zu nehmen. Also nur mit wenigen Pausen und nicht so viel Fotografiererei dazwischen. Wenn überhaupt.

Wenn’s etwas sportlicher sein soll, ist es gut, so meine Erfahrung, in einer konditionell ausgewogenen und leicht ehrgeizigen Gruppe zu fahren. So baut sich eine Gruppendynamik auf, in der niemand zurückfallen will und irgendjemand immer Tempo macht. Einfach optimal.

Dennoch machten wir hier und da mal eine kleine Pause, genossen die Aussicht von der Burg in Pottenstein oder ließen es etwas langsamer angehen und hielten hier und da mal nebenher ein Pläuschchen. G’hört ja auch dazu. Irgendwie.

Im Püttlachtal

Bereits auf dem Rückweg, im Püttlachtal, konnte ich in der Ferne zwei weitere Mountainbiker erblicken und dachte sofort: „Oh, Mountainbiker, die müssen überholt werden!“ Schon war der Kampfgeist geweckt und die Trittfrequenz stieg spürbar. Die Biker kommen immer näher. Herangefahren bis in den Windschatten, machen sie dann aber doch eher einen gemütlichen Eindruck und boten gleich an, vorbei zu fahren. Und scho‘ war’s passiert.

Ungefähr zehn Minuten später, die Biker schon nicht mehr auf dem Schirm, waren sie – urplötzlich, (Mensch, wo kommen die den jetzt wieder her) – an der Abzweigung bergwärts im Püttlachtal wieder da und ich durfte Zeuge einer Bergfahrt, wie ich sie bis dahin noch nicht gesehen hatte, werden. Auf einem extrem ansteigenden und verwurzelten Trail – ich würd‘ fast sagen der Kategorie unfahrbar, prügelten sie ihre Mountainbikes mit einer Geschwindigkeit hoch, derer es zu beschreiben mir die Worte fehlen. Nur eins vielleicht: Respekt!

Oben angekommen trennten sich unsere Wege. Wir bogen den Streckenverlauf folgend rechts ab, um die Abfahrt hinunter zur Püttlach zu meistern, während sie geradeaus weiter fuhren.

Dumdidum …

Nach kurzer Zeit waren sie dann allerdings wieder da, sie hatten sich – ebenfalls mit Garmin Edge 705 ausgestattet – verfahren. Leider. Diese Situation wiederholte sich im Verlauf der Reststrecke noch des Öfteren, wobei es uns mehr amüsierte als die Kollegen.

Auf der sicheren Seite: Navigation mit dem Garmin Edge 705

Bei der Gelegenheit sollte ich eventuell auch mein Statement in Bezug auf die Strecken-Beschilderung revidieren. Sie ist doch eher suboptimal und ohne GPS braucht man an der ein oder anderen Stelle doch schon viel Fantasie um den richtigen Weg zu nehmen. Hatte ich leider falsch in Erinnerung.

Das kann ja wohl nicht war sein

Den Track bereits zu ungefähr drei Vierteln absolviert, entschieden wir uns in Büchenbach für einen kleinen Stopp: ein isotonisches Sportgetränk und eventuell einen kleinen Snack konsumieren. Außerdem sah es verdammt nach Regen aus. Kurz nachdem wir im Brauerei-Gasthof Herold Platz nahmen, begann es zu Regnen. Ein mittelmäßiger Regenschauer.

Während wir da so Snack konsumierend warteten, dass die Regenwolken vorüber ziehen, kontaktierten uns die Freunde von Freunden zwecks unserer Position. Sie hatten mittlerweile die fehlende Mutter gefunden und sind auch auf dem Trail – am Aussichtsturm am Kleinen Kulm. Ich staunte nicht schlecht als ich das hörte. Schließlich passierten wir den Turm auch noch nicht vor allzu langer Zeit. Dieser liegt kurz vor Büchenbach. Das kann ja wohl nicht war sein – sie sind auch gleich da.

Verdammt sind die Zwei fit. War wohl besser, dass sie nicht direkt mit uns gestartet sind. Ich glaube die hätten uns ausgezogen und es wäre ziemlich peinlich geworden. Oder sind sie etwa nur die kleine Runde gefahren. Während wir da so spekulierten kamen sie auch schon aus dem Wald und wir hatten Gewissheit: Sie fuhren auch die große Runde. Donnerwetter.

Nach ungefähr einer halben Stunde ließ der Regen nach und wir konnten gemeinsam die restlichen 9 km nach Pegnitz fahren und sauten uns dabei zum krönenden Abschluss der Tour alle noch mal ordentlich ein. Schließlich hatte es frisch geregnet.

Nachgerechnet

Die Tatsache, dass uns die Zwei noch einholten, obwohl sie 50 Minuten später starteten, ließ mir keine Ruhe. So irgendwie. Sind sie wirklich so stark oder sind wir wirklich so mies? Der Frage muss ich – ganz unbedingt – nachgehen und zum Glück gibt’s die Datenaufzeichnung im Garmin. Wir starteten um 8:34 Uhr und sind um 11:40 Uhr in Büchenbach angekommen. Dabei hatten wir eine aktive Fahrzeit von 2:04 Stunden auf der Uhr. Was?! Das heißt ja, wir haben 62 Minuten auf der Strecke ohne Bewegung verblödelt. Könnte hinkommen.

Berücksichtigt man jetzt, das wir bereits ein bisschen (geschätzt 15 Minuten) saßen und sie vielleicht auch ein paar Minuten Pausezeit auf ihrem Weg hatten, läuft das doch auf eine ziemlich identische Fahrzeit hinaus. Zumindest theoretisch.

Die Tourdaten

Aber jetzt mal genug der vielen Worte. Um die Tour besser mit der Tour vom Mai vergleichen zu können, habe ich auch diesmal die Werte erfasst und in folgender Tabelle gegenüber gestellt.

AttributeJULI – TourMAI – Tour
Datum08.07.201220.05.2012
Startzeit08:34 Uhr15:26 Uhr
Distanz35,42 km35,83 km
Aktive Dauer2:38:013:11:26
Totale Dauer4:35:094:50:34
Anstieg (Höhenmeter)764 m777 m
Durchschnittliche Geschwindigkeit13,5 km/h11,2 km/h
Minimale Geschwindigkeit2,1 km/h2,2 km/h
Maximale Geschwindigkeit38,9 km/h36,0 km/h
Durchschnittlicher Pace4:28 min/km5:21 min/km
Minimaler Pace29:07 min/km26:56 min/km
Maximaler Pace1:32 min/km1:40 min/km
Durchschnittliche Herzfrequenz159 bpm151 bpm
Kalorien2591 kcal2911 kcal
Temperatur21,7° C27° C

Zuerst fällt auf, dass die Juli-Tour 400 Meter kürzer war als die Mai-Tour. Das liegt daran, dass wir – schließlich wollten wir die Bikes ja fahren und nicht tragen – auf dem Rückweg einfach die Treppen hoch zur Ruine Hollenberg und den unfahrbaren Trampelpfad wieder runter, ausgelassen haben.

Kürzt man die 400 Meter ab, kann man solche Bilder allerdings nicht machen

Weshalb die Strecke diesmal 13 Höhenmeter weniger hatte, kann ich mir nicht erklären. Ich glaube das hängt mit dem Wetter, genauer dem Luftdruck und dem barometrischen Höhenmesser des Garmin zusammen. Aber ich weiß das nicht.

Gefühlt war die Juli-Tour fordernder oder intensiver als die Mai-Tour, was auch den höheren Durchschnittspuls erklärt. Weshalb ich trotzdem 400 kcal weniger benötigt habe kann ich mir nicht erklären – aber ich bin auch kein Sportphysiologe und ich sprech’ hier auch nicht von Fett-Kalorien. Glaub’ ich zumindest. Vielleicht lag’s auch am Wetter und es war alles nicht so anstrengend, weil es eben mal fünf Grad kühler war.

Wieder am Start/Ziel angekommen: nach 2:38 Stunden reiner Fahrzeit

Am coolsten find‘ ich aber die Fahrzeit. Mit 2:38 Stunden bin ich schon sehr nahe an die angepeilte Zeit von 2:20 Stunden heran gekommen. Gefällt mir. Ich glaube damit kann ich auch leben. Müsste gar nicht mehr schneller werden. Aber dennoch fahre ich die Tour noch öfters – einfach weil ich sie so super toll finde und ’se quasi gleich um’s Eck liegt.

Na und wenn schon, dann richtig!

Da die Bikes – meins nicht, aber die anderen – nur geliehen waren und diese wegen der Verleihmodalitäten für zwei Tage genutzt werden konnten, machten wir uns am Montag Abend zu zweit noch mal auf zu einer kleinen Tour. So direkt vor der Haustür. Zum einen, um das MTB noch zu nutzen und zum anderen wollte ich auch noch ein paar Trails zeigen.

Heraus kam eine 47 km lange Strecke mit 4 größeren Anstiegen und ein paar ordentlichen Single-Trail-Passagen.

Den Streckenverlauf der Tour kannst Du als GPX-Datei oder KML-Datei downloaden.

Daten der Montagstour

Dafür das wir es am Montag eigentlich eher ruhig angehen wollten, ist die Tour ganz ordentlich geworden. Aber hilft ja nix, wenn man ein paar schöne Passagen in eine einzige Tour, die auch noch eine Rundtour werden soll, verbasteln will, kommt man wahrscheinlich an dem ein oder anderen Extra-Kilometer nicht vorbei.

AttributeWerte
Datum09.07.2012
Startzeit16:39 Uhr
Distanz48,35 km
Aktive Dauer3:06:59
Totale Dauer3:43:46
Anstieg (Höhenmeter)704 m
Durchschnittliche Geschwindigkeit15,5 km/h
Minimale Geschwindigkeit2,7 km/h
Maximale Geschwindigkeit44,6 km/h
Durchschnittlicher Pace3:52 min/km
Minimaler Pace22:38 min/km
Maximaler Pace1:21 min/km
Durchschnittliche Herzfrequenz145 bpm
Kalorien2657 kcal
Temperatur19,6° C

Fazit

Done. Die zweite Tour am Wochenende

Es war ein ziemlich geniales, mächtig Frohsinn bereitendes, wenn auch etwas forderndes Mountainbike-Wochenende. Könnte öfters so sein. Hehe.

  1. Ah – da war zumindest ein Hehe 😉
    Zu den Höhenmesswerten hab ich noch einen Tipp: Wenn Du die Daten auf die Garmin Connect Website hochlädst, kannst Du eine Höhenkorrektur aktivieren. Damit holt sich Garmin die „echten“ Höhen an den gespeicherten Positionen, und summiert neu auf. Macht bei meinem Edge 500 teils 1/4 Unterschied…

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar und den Tipp mit Garmin Connect. Das hat sich ja ziemlich verändert, seitdem ich mich dort das letzte Mal eingeloggt habe. Aber die automatische Höhenkorrektur ist schon krass. Korrigiert von 940 Hm auf 760 Hm und kommt damit den Ergebnissen von RubiTrack sehr nahe. Allerdings ist Garmin Connect beim errechnen der verbrauchten Kalorien etwas knauseriger. Aber es ist wahrscheinlich zu einfach, wenn alle Analyse-Tools die gleichen und richtigen Werte errechnen bzw. verwenden würden. 😉

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