Keine Angst, ich habe nicht vor, im Folgenden Produkte der beiden Hersteller anhand von Fakten und Erfahrungswerten miteinander zu vergleichen um dann ein Fazit, in welche Richtung auch immer, zu ziehen. Vielmehr ist mir aufgefallen, dass Suunto und Garmin ja quasi das gleiche Logo verwenden. Ups, doch nicht. Das ist zu pauschal. Aber richtig ist, dass beide Hersteller auf das gleiche Element – ein gleichseitiges Dreieck – zurückgreifen. Ja aber warum eigentlich?
Die Bedeutung des gleichseitigen Dreiecks
Weshalb sich Garmin und Suunto für das Dreieck entschieden haben, weiß ich nicht. Ich kann darüber nur spekulieren. Und genau das mach‘ ich jetzt:
Das Dreieck zeigt bei Beiden nach oben. Vielleicht soll es ja ein Pfeil sein, der die richtige Richtung zeigt? Bei Garmin, gegründet 1989, würde es mit den GPS-Geräten im Portfolio ja gut passen. Bei Suunto, gegründet 1936, als Hersteller für Pulsuhren, Tauchcomputer und Kompasse aber auch. Hier könnte es sogar die Kompassnadel symbolisieren, wenn man so möchte. Hmm … ich weiß es aber nicht.
Auch eine andere Intention wäre denkbar: Stichwort Bedeutung. Ein gleichseitiges Dreieck kann unter Anderem für Stabilität, Aktivität, oder Aggressivität stehen. Auch Berge, Zelte oder Dächer (Schutz) können durch Dreiecke symbolisiert werden. Alles Attribute, die für beide Unternehmen mehr oder weniger zutreffen. Zumindest glaub‘ ich das.
Typografie und Anordnung
Beide setzen typografisch auf eine serifenlose Linear-Antiqua und arbeiten dabei mit Versalien. Wobei die Schriftart – und auch das Dreieck – bei Garmin etwas runder und bei Suunto wirklich absolut geradlinig anmuten. Die Dreiecke unterscheiden sich in Bezug auf Position und Farbe dann aber doch mal.
Während Suunto das Dreieck mittig platziert, positioniert es Garmin am Ende. Weshalb wer wie agiert, erschließt sich mir nicht. Oder, obwohl?
Vielleicht positioniert Garmin das Dreieck ja nicht am Ende des Schriftzugs, sondern über dem N, welches an dieser Stelle auch noch für Norden steht? Hmm – könnte doch sein? Falls es wirklich so ist, müsste man da aber schon zwei oder drei mal drüber nachdenken, bis man drauf kommt. Also ich zumindest.
Bei Suunto erschloss es sich’s mir auch nach mehreren Anläufen nicht, weshalb das Dreieck steht wo es steht. Es gibt aber auch nur drei Möglichkeiten: links, mittig oder rechts. Für eine Variante muss man sich dann halt entscheiden. Für eine optische Bindung/Interaktion mit den darunter liegenden U und E wäre der Abstand aber zu groß. Naja, sei es wie es sei.
Farbgebung
Hier unterschieden sich die beiden Kontrahenten deutlich, also zumindest bei der Farbwahl für das Dreieck. Bei der Typo arbeiten beiden in Abhängigkeit von der Farbe des Fonds entweder mit Schwarz oder Weiß.
Weshalb Suunto Rot, ich tippe auf ein kräftiges 100/90-Rot im CMYK-Farbraum, verwendet, ist für mich schwer zu sagen. Allerdings finde ich die farbpsychologischen Assoziationen zur Farbe Rot doch schon für Outdoor-Aktivitäten thematisch sehr passend: Aktivität, Kraft, Leidenschaft, Dynamik, Gefahr.
Gleiches gilt für das Garmin-Blau. Ich tipp‘ da mal so auf ein 80/40 Blau im CMYK-Farbraum. Farbpsychologisch steht Blau für: Ferne, Unendlichkeit, Sehnsucht, Traum, Entspannung, uvm … und somit auch passend für ein Navigationsgerät. Hmm …
Jetzt kann ich doch nicht drauf verzichten: das Fazit
Es passiert mir häufig, dass ich ein Logo / Signet / Warenzeichen / Markenzeichen entdecke und zu grübeln beginne: Welche Werte sollen es transportieren? Welche Gedankengänge (könnten) sich dahinter verbergen? Was soll es ausdrücken? Warum wurde es so und nicht anders gemacht? Wie hätte ich’s gelöst? Aber naja … Ich halt.
Jedenfalls find ich’s ziemlich merkwürdig, dass Garmin und Suunto, beide in der gleichen Branche tätig, annähernd „inhaltsgleiche“ Logos verwenden. Einer von beiden hätte da schon was gänzlich anderes machen können, oder?
Spannende Analyse. Nicht so differenziert aber mit ähnlichen Filtern betrachte ich auch öfters ein Logo und oft entdeckt man dabei sowas wie den Nordpfeil der sich nur einem Grübler offenbahrt 🙂
Wegen den Dreiecken. Wird nicht in der Vermessung so wie bei 3D-Modellen sehr oft oder sogar ausschliesslich mit einer aneinanderkettung von Dreiecken gearbeitet?
Zumindest Wikipedia könnte diese These stützen: http://de.wikipedia.org/wiki/Triangulation_%28Geod%C3%A4sie%29
Gruss aus der topografisch abwechslungsreichen Schweiz
Dario
Hallo Dario,
vielen Dank für deinen Kommentar. Stimmt, diese Triangulation wäre auch ein Ansatz, insbesondere bei GPS Geräten.
Danke für deinen Wink mit dem Zaunpfahl. Ich glaub‘ ich hatte gerade Kekse am Tisch und krümelte, als ich hätte eigentlich grübeln sollen. Ich hab’s im Text korrigiert. Sonst wär‘ mir das langfristig peinlich, glaub‘ ich. 🙂
Viele Grüße
Christian