Mountain Bike Test-Shooting in der Fränkischen

Mountain Bike Test-Shooting in der Fränkischen
Ich beim Mountain Biken in der Fränkischen. Foto: Lucky Horn – synczeit.de

Am Samstag trafen sich Lucky und ich im fränkischen Egloffstein für ein vor längerer Zeit mal grob ins Auge gefasste Shooting mit den Bikes – beziehungsweise dem Experimentieren damit.

Die Vorbereitung

Planungstechnisch war es, wie in letzter Zeit so vieles, eine ziemlich spontane Unternehmung – die Vorbereitungszeit betrug noch nicht mal einen Tag. So fand die Location-Suche mehr im Kopf und in der Erinnerung vergangener Touren statt. Wir suchten so Richtung Downhill, kurvig mit Schräglage fahrbar und am besten noch mit Talblick.

Wo wäre das machbar? Hier, gleich um’s Eck? Wir gingen letztendlich ein paar Kompromisse ein und entschieden uns für das Todsfelder Tal, also irgendwo zwischen Egloffstein und Thuisbrunn. Vor allem weil es vom Parkplatz in Egloffstein ohne nennenswerte An- und Abstiege gut zu reichen war.

Die Ausrüstung

Wir mussten immerhin einiges an’s Set transportieren. Neben mehreren Lampenstativen, zwei Jinbei NFL Porty, diversen Lichtformern, Softbox, einer Handvoll Yongnuo 560III, einigen Klammern, unseren Kameras samt Objektiven sowie den Blitzauslösern YN-622N und RF-603 hatten wir auch noch die Mountain Bikes dabei. Zwangsläufig.

Equipmenttransport mit drei Rucksäcken und zwei MTBs
Equipmenttransport mit drei Rucksäcken und zwei MTBs
Equipmenttransport mit drei Rucksäcken und zwei MTBs
Equipmenttransport mit drei Rucksäcken und zwei MTBs

So war es für den ersten Test ganz gut, dass der Weg zur Location selbst noch keine größere Aufgabe war.

Das Lichtsetup

Wir verwendeten eigentlich unabhängig vom Set, wir fotografierten an drei verschiedenen, aber sehr sehr nahe beieinander liegenden Standpunkten im Todsfelder Tal, immer das gleiche – weil bewährte – Lichtsetup: ein Crosslight.

Das Lichtsetup für nahezu alle Bilder
Das Lichtsetup für nahezu alle Bilder

Beim Lichtsetzen verließ ich mich diesmal völlig auf Lucky und sein Wissen als Dozent am Fotografie Campus in Nürnberg. Ich schaute vielmehr zu. Und lernte.

Die Hardware

Im ersten und zweiten Durchgang arbeiteten wir noch mit den Jinbei Portys. Hier wurde die relativ lange Abbrennzeit der Blitzköpfe fast ein bisschen zum Problem, beziehungsweise zur Bewegungsunschärfe im Bild – allerdings völlig ungewollt. Erst bei Belichtungszeiten ab 1/2000 Sek bei f/4 und ISO800 – dank den YN-622N und SuperSync kein Problem – hatten wir das im Griff. Leider eliminierten wir so auch fast jegliches Tageslicht aus den Bildern und erzeugten einen Bildstil, den man auch als gewollt verkaufen könnte.

Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty
Mountain Bike Testshooting im Todsfelder Tal – hier mit zwei Jinbei Porty

Faszinierend anders, ja quasi fast schon erfrischend, wurde es im dritten Durchgang, als wir lediglich mit zwei kleinen und extrem handlichen Yongnuo YN560III arbeiteten. Durch die wesentliche kürzere Abbrenndauer kamen wir auf eine Belichtungszeit so um die 1/200 Sekunde und hatten deshalb Tageslicht dabei. Yippiee.

MTB Testshooting im Todsfelder Tal – hier lediglich mit zwei Yongnuo 560III
MTB Testshooting im Todsfelder Tal – hier lediglich mit zwei Yongnuo 560III

Schon ziemlich krass, was die kleinen Dinger für eine Leistung haben, vor allem wenn man bedenkt, dass bei diesen Aufnahmen das Effektlicht mal locker 4-5 Meter weg steht.

Das Fotografieren

Nach dem die Blitze eingerichtet waren, gab es genau einen optimalen Standpunkt für das Modell – im Studio würde man hier ein X kleben – an welchem die Lichter den Fahrer und das Bike perfekt treffen und ausleuchten. Diesen galt es natürlich immer zu treffen. Dümmlicher Weise verschwinden beim Blick durch den Sucher ziemlich viele Bezugspunkte, die dabei helfen könnten.

Hinzu kommt, dass die Bilder häufig nur authentisch aussehen, wenn man die Stellen in Originalgeschwindigkeit fährt. Das verkürzt das Zeitfenster zum Fokussieren und Auslösen im richtigen Moment ungemein. Aber mit ein wenig Praxis war auch das gemeistert.

Fazit

An diesem Tag lernte ich vor allem, das Mountain Bike fahren fotografieren mit Mountain Bike fahren quasi mal überhaupt nix zu tun hat. Man fährt immer nur die Schlüsselstelle, steigt ab, bringt das Bike zurück auf Anfangsposition und fährt die Stelle erneut – solange bis das richtige Bild im Kasten ist – und wenn das Licht mal perfekt getroffen hat – passt bestimmt was an der Pose nicht. Hehe.

Allerdings hab‘ ich – und ich glaub nicht nur ich – auch gemerkt, dass diese Art der Sport- und Actionfotografie extrem viel Spass macht und nach Wiederholung schreit.

Also, wenn du oder besser noch ihr gerne Mountain Bike fahrt und Bock auf eine Fotosession mit uns habt, nicht zögern und einfach eine Mail schreiben. Ideal wäre natürlich der Raum Nürnberg/Fürth/Erlangen oder die Fränkische Schweiz. Aber auch alle anderen Locations wären denkbar – und mich würde der Alpenraum reizen.

  1. Hallo Christian,

    da hast Du ja keine Mühen gescheut und sicherlich einiges an Akkus verbraucht.
    Das Ergebnis kann sich ja sehen lassen!
    Ich denk das unterschätzt wird, was hinter manchen Bildern steckt und wie oft man
    auf und ab muss, bis was brauchbares im Kasten ist.
    Da gehört eine Menge ERFAHRUNG (Wort spiel) dazu, mal sehen ob da noch mehr von Dir zu sehen sein wird.

    Kleiner Tipp am Rande am 14/15 Sep. findet in Osternohe die Bayrische Meisterschaft im Downhill statt,
    http://www.bikepark-osternohe.de/

    Weiterhin viel Spaß beim Blitzen!

    BG
    Günter

    1. Hallo Günter,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Der Transport war schon etwas mühsam, aber die Akkus hielten ziemlich gut. Wir müssten nirgends – weder am den Portys, den Yongnuos oder den Kameras – wechseln.
      Danke auch für den Tipp mit Osternohe – das merk‘ ich mir mal vor.

      Viele Grüße
      Christian

  2. Hallo Christian,
    endlich habe ich mal einen Blog gefunden der die Portys für meine Lieblings Motive getestet hat. Leider ist deine Erfahrung mit den Jinbei Portys ausgefallen wie erwartet. Hat sich in deinen Erfahrungen noch etwas ergeben oder bleibt es bei den sehr kurzen Belichtungszeiten, in deinem Beispiel f4 1/2000 sec.?
    Mich interessiert der Bereich 1/400 bis 1/1200 sec. Danke.

  3. Hi Alex,

    vielen Dank für deinen Kommentar. Es hat sich leider nichts mehr verändert. Um die Bilder mit dem Jinbei knackscharf zu bekommen, sollten die Belichtungszeiten so kurz bleiben. Oder alternativ einfach die Yongnuo 560III verwenden, falls die Leistung reicht. Oder wenn’s das Budget zulässt, ’nen Elinchrom Ranger mit Action Head. 😉

    Viele Grüße
    Christian

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