Mit dem MTB durchs Ahorn- und Aufseßtal

Mit dem MTB durchs Ahorn- und Aufseßtal
Während der Abfahrt zur Neumühle im Ahorntal/Ailsbachtal: doch schon bisschen anspruchsvollerer Singletrail

Es liegt schon etwas zurück, ja eigentlich schon mehr als zwei Monate, als ich via Facebook auf eine kleine Tour hier in der Fränkischen bei via-ferrata.de aufmerksam geworden bin. Mit dem Mountain Bike durchs Ahorn– oder genauer Ailsbachtal und über Aufseß– und Wiesenttal wieder zurück. Klang verlockend. So nutzte ich den letzten sonnigen Tag vor einer langen Regenperiode, ich glaube es war Samstag, der 7. September, an dem es oben drein auch noch gemütlich warm war, und machte mich auf den Weg.

Die Anfahrt

Ich war natürlich, wie immer, verglichen mit meinem Zeitplan, viel zu spät dran, selbst wenn ich erst gegen Nachmittag starten wollte, um die Tour im letzten Abendlicht zu beenden um dabei vielleicht ein paar tolle Bilder machen zu können. Beim Start war mir aber schon klar, das dass wahrscheinlich zu knapp werden würde. Außerdem kannte ich die Strecke nicht, könnte mich ja verfahren oder sonst wie Zeit verplempern.

Deshalb wich‘ ich auch von meinem ursprünglichen Vorhaben ab, und packte anstelle der Spiegelreflexkamera eine kleine Kompakte ein. Sollte reichen. Dacht‘ ich mir.

Die Streckenbeschreibung

Entgegen der Tour im Forum startete ich nicht in Doos, sondern hielt den Wandererparkplatz in Behringersmühle für einen guten Startpunkt.

Die Dauer wurde mit ungefähr 3,5 Stunden angegeben, ich startete so gegen 16.00 Uhr und um 20.00 Uhr wird es dunkel. Na dann mal los.

Anfangs, nach 200 m kam ging’s gleich etwas holprig los. Eine kurze Trage-Passage von ungefähr 30 m musste bewältigt werden, bevor man dann richtig durchstarten konnte. Es folgten viele Kilometer auf verwurzelten, Single-Trail ähnlichen Waldwegen in gemäßigtem auf und ab. Von Anstiegen im klassischem Sinn möchte hier nicht sprechen. Der Boden war trocken und es machte echt einen Mordsspaß. Allerdings, sollte es mal nass sein, wird’s mit Sicherheit ziemlich rutschig.

Nach etwa 5 Kilometern auf Waldpfaden erreichte ich Oberrailsfeld, wechselte die Straßenseite um kurz darauf wieder im Wald, Richtung Kirchahorn, zu verschwinden.  Vor erreichen musste die Straßenseite nochmals gewechselt werden um die letzten 2 km nach Kirchahorn auf einer Flurstraße zurück zu legen.

Frohsinn bereitende Waldwege und Trails, nicht nur auf den ersten Kilometern
Frohsinn bereitende Waldwege und Trails, nicht nur auf den ersten Kilometern

Jetzt kam der einzige, leichte Anstieg, den ich auch als solches wahrgenommen habe, um anschließend wieder im Wald, jetzt Richtung Waischenfeld, zu verschwinden. Zwischendurch ging’s zur Abwechslung auf Wegen über freie Flurflächen.

In Waischenfeld angekommen folgte noch mal ein wirklich kleiner Anstieg in Richtung Hubenberg, bevor man das Bike den einfach ins Aufseßtal rollen lassen konnte und man, quasi frisch ausgeruht, den wohl genialsten Streckenabschnitt vor sich hat.

Parallel zur Aufseß auf einem schmalen, ziemlich welligen Pfad bis nach Doos, nur um hier kurz die Straße zu überqueren, um auf einem fast noch schmäleren, und wurzeligeren Pfad, der Wiesent entlang bis zum Ausgangspunkt in Behringersmühle zu folgen.

Impressionen

Wie eingangs erwähnt, hatte ich auch eine Kamera dabei im Rucksack. Die entstanden Bilder will ich dir natürlich nicht vorenthalten.

  • Blick auf den Zeckenberg bei Oberailsfeld
  • Blick auf den Zeckenberg bei Oberailsfeld
  • Kurzer Break nach Oberailsfeld – zum gucken. Nach dem Kletterkurs letze Woche hat sich „irgendwie“ mein Blick für Felsen verändert
  • Waldweg, relativ eben und wellig, wie sie während der Tour häufiger vorkommen
  • Ein rascher Blick aus dem Wald auf die Burg Rabenstein
  • Beim Schulterblick im Ahorntal/Ailsbachtal sieht man die Burg Rabenstein
  • Leichter, kurzer, und eigentlich einziger wirklicher, Anstieg kurz nach Kirchahorn
  • Zwischen Kirchahorn und Waischenfeld: Auf weiter Flur
  • Zwischen Kirchahorn und Waischenfeld: Auf weiter Flur
  • Leichter Anstieg von Waischenfeld nach Hubenberg im Abendlicht
  • Von Hubenberg durch den Katzengraben hinab ins Aufseßtal
  • Überquerung der Aufseß mit dem Mountain Bike bei Doos
  • Die Aufseß
  • Das Aufseß-Ufer im Spätsommer
  • Das Aufseß-Ufer im Spätsommer
  • Der Wanderer-Parkplatz in Behringersmühle im letzten Sonnenlicht des Tages

Welches Bild findest du am Besten?

Mein Timing

Zeitlich hat es ziemlich gut funktioniert. Ich habe für die 35 km und 575 Hm etwa drei Stunden gebraucht. Darüber hinaus hab‘ ich noch eine Stunde mit Pause, Bildermachen und Verfahren verblödelt, sodass ich pünktlich mit Einbruch der Dunkelheit wieder am Parkplatz war. Perfekt.

Mein Fazit

Eine sehr schöne Runde mit sehr hohem Waldweg-Anteil und quasi fast keinen asphaltierten Straßen. Stellenweise etwas technisch etwas anspruchsvoller (für meine Verhältnisse). Alles in allem aber genau nach meinem Geschmack. Klare Empfehlung. Hehe.

  1. Schöne Bilder und guter Bericht.

    Aber mich bewegt als Streckenwanderer oft mit Hund auch diese Frage: Warum haben die MTB keine Klingel?
    Viele fahren schmalste Wanderwege, preschen fast unhörbar von hinten an und wundern sich, das erschreckte Hunde (und nicht nur diese) reagieren. Von den Downhillfahrern mal abgesehen, das ist noch schlimmer!

    1. Hallo Hardy,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Warum Mountain Bikes keine Klingel haben kann ich dir leider nicht beantworten. Ich hab keine Ahnung. Ich kann dir nur sagen, warum ich keine habe: Weil keine dran war. 😉

      Wobei ich aber auch nicht glaube, dass eine Klingel das von dir angesprochene Problem lösen würde. Ich kann mir jedenfalls nur schwerlich vorstellen, dass ein Fußgänger oder auch Hund in dem Zeitfenster auf Seite springen könnte, von der er Klingel eines heran preschenden Mountainbikers hört bis zum eintreffen dessen – einfach weil der Mountain Biker dafür viel zu schnell ist. Oder ich würde lieber schreiben sein kann.

      Denn die Geschwindigkeit auf einem Fahrrad ist doch vielmehr vom Fahrer als vom Fahrrad abhängig, genau wie der friedvolle Umgang mit seinen Mitmenschen nicht durch eine Klingel am Lenker erzwungen werden kann. Das liegt eher an den Menschen selbst. Und hier ist mir auch wichtig zu betonen, nicht immer nur an den Mountainbikern.

      Ich für mich kann nur sagen, dass ich noch nie eine Klingel gebraucht habe – ein freundliches, verbales „Klingellingelling“ mit einem Lächeln im Gesicht erfüllt den gleichen Zweck und meist bekommt man auch noch ein Lächeln, oder zumindest ein schmunzeln zurück. Aber häufig ist das auch gar nicht notwendig, weil Fußgänger die Fahrgeräusche des Fahrrads von alleine wahrnehmen und einen Schritt zur Seite gehen – wenn die Möglichkeit dazu besteht. Und wenn nicht, so ist das auch kein Problem – zumindest für mich. Fahr ich halt kurz hinter ihnen, bis ich überholen kann.

      Manchmal finde ich es auch extrem erschreckend, wie lange es doch dauert, bis man im Ansatz wahrgenommen wird, bzw. wie wenig manche Menschen ihre Umwelt wahrnehmen. Ich meine, das ist kein Problem für mich, ich finde es ja auch amüsant, wenn ich 200 m auf einem schmalen Weg mit dem Fahrrad hinter Fußgängern (aber immer noch mit 10 m Abstand und in deren Geschwindigkeit) her fahre und dies mich dann irgendwann völlig erschrocken bemerken. Ich meine so Menschen in der Wildnis mit Überlebensinstinkt und so … ich hätte ja auch ein gefährlicher Tiger sein können. 😉

      Ich würde mich auch nie darüber aufregen, wenn Fußgänger nicht beiseite gehen und mich ausbremsen oder wenn Fahrradfahrer rücksichtslos an mir als Fußgänger vorbei rauschen, dafür ist mir eine Zeit zu Schade und ich viiieel zu entspannt. Vor allem wenn ich draußen bin. Anderen mögen und dürfen da durchaus anders sein.

      In dem Sinne sage ich, leben und leben lassen, dann müsste das doch gut funktionieren mit Fahrradfahren und Wanderern auf den gleichen Wegen, oder?

      Viele Grüße
      Christian

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