Meine Wintersaison 2012/13 als Bergscout-Challenger bei „Das Höchste“ in Bildern
Seit ich mit den Skifahren, mittlerweile auch schon fast 7 Jahre her, begonnen habe, war ich eigentlich, mit einigen wenigen Ausnahmen, in Österreich, genauer Tirol, unterwegs. In meinem Kopf schwirrte – unerklärlicherweise – der Gedanke umher, woanders würde Skifahren auch gar nicht richtig funktionieren. Naja, vielleicht noch in der Schweiz, oder gerade noch so in Frankreich, aber auf keinen Fall hier in Deutschland. Gibt ja schließlich auch fast keine Berge hier.
Aufruf zur „Das Höchste“ Bergscout-Challenge 2012/2013
Glücklicherweise bin ich dann auf Grund des viralen Effekts, den soziale Medien haben können, auf die Bergscout-Challenge in Oberstdorf und Kleinwalsertal aufmerksam geworden. Es wurden zehn begeisterte Schneesportler oder Schneesportlerinnen mit einer hohen Affinität zum Medium Internet, Bloggen, Fotografie und vielleicht auch ein bisschen Video gesucht. Klang‘ irgendwie nach Steckbrief. Von mir!
Ziemlich kurzfristig, etwas hektisch aber noch fristgerecht habe ich das Bewerbungsformular auf der Website ausgefüllt und – wurde genommen. Yiiiippipe. Das war der Beginn einer phänomenalen Wintersaison.
Das Höchste, Oberstdorf, Kleinwalsertal
Als die Freude über die Zusage etwas verflogen und in meinem Kopf auch wieder Platz für klare Gedanken war, ging es los: Oberstdorf – kenn ich aus dem Fernsehen, vom Skispringen um den Jahreswechsel. Kleinwalsertal. Hab ich wohl schon mal irgendwo gehört, aber in welchem Kontext noch mal? Und Das Höchste? Hä, bitte wie? Was soll das sein? Und überhaupt, wo liegt Oberstdorf? So rein geographisch?
Anfahrt
Mittlerweile kenne ich natürlich die geographische Lage (ziemlich im Süden und ziemlich im Westen) und den Weg dahin in- und auswendig. Das war aber nicht immer so. In Schnaittach auf die A9 Richtung München bis nach Nürnberg, am Kreuz auf die A6 Richtung Heilbronn für ca. eine Stunde oder 100 km, dann Abbiegen auf die A7 Richtung Füssen für ca. zwei Stunden oder 200 km bis zum Allgäuer Kreuz. Jetzt noch für ein paar Meter auf die A980 (2. Ausfahrt) und dann die B19 (ca. 50 km) entlang bis nach Oberstdorf. Geht eigentlich ratzfatz.
Die Fahrzeit beträgt im Schnitt 3,5 Stunden. Mit Heimweh, Rückenwind, leerer Autobahn und vollem Tank sind aber auch schon mal 2,5 Stunden möglich. Im eher nicht so tollen Fall kann man aber auch mal 4,5 Stunden brauchen. Ist mir bis jetzt aber erst zweimal passiert. Zum Glück. Meist komme ich mit 3,5 Stunden super hin. Und man braucht für die Fahrt ins Skigebiet kein Autobahn-Pickerl. Also noch. Hehe.
Die Skigebiete
Was war noch mal „Das Höchste“? „Das Höchste“ ist ein, ich würde mal sagen, Skigebiets-Verbund und besteht aus fünf einzelnen Skigebieten. Dem Nebelhorn, dem Fellhorn/Kanzelwand, dem Walmendingerhorn, dem Ifen und dem Söllereck. Die Pisten der verschiedenen Gebiete sind nicht miteinander verbunden. Die Liftkarten (ich glaube ab zwei Tagen) haben aber in allen fünf Gebieten Gültigkeit. Möchte man also das Gebiet wechseln, muss man sich ins Auto setzten und flugs ein paar Meter fahren. Ist aber halb so wild. Und das Bedürfnis nach einem Wechsel mitten im Tag kommt wirklich seltener vor als man denkt. Zumindest war und ist das bei mir so.
Aber ich will nicht abstreiten, dass ich hier anfangs dachte: „Wie uncool, das ist in Österreich aber anders.“ Auch fahren in meinen Augen die Lifte ein kleines bisschen langsamer und sind die Schlangen davor ein kleines bisschen Länger und überhaupt, geht alles etwas gemütlicher.
Aber der Eindruck täuschte gewaltig. Hat man sich erst mal dran gewöhnt, fühlt man sich hier wirklich pudelwohl – und man kommt immer wieder. Und wieder. Und wieder und … Es lässt einen nicht mehr los. So ging’s zumindest mir. Und warten an Liften muss man auch nicht lange.
Das Gebiet Kanzelwand/Fellhorn
Ich schätze, es ist das größte der fünf Gebiete, befindet sich halb in Deutschland (Fellhorn) und halb in Österreich (Kanzelwand).
Ein super Terrain, dessen Möglichkeiten und Schwierigkeitsgrade auch mal locker für mehr als einen Tag reichen. Außerdem find‘ ich beide Talabfahrten wirklich klasse – wobei ich die Kanzelwand-Abfahrt vielleicht noch einen ticken mehr mag. Der Weg zurück auf den Berg geht dank der Umlenk-Gondeln super schnell.
Das Gebiet Walmendingerhorn
Ziemlich weit hinten im Kleinwalsertal, aber auch ganz weit vorne in Sachen Schneesportspaß. Das Walmendingerhorn. Ein sehr übersichtliches Skigebiet, aber es hat alles, was für einen ausgeglichenen Tag im Schnee notwendig ist. Genießer-Pisten, Steile-Pisten, Powderhänge, Talabfahrt und ’ne Kaffee-Bar.
Es war immer ein Genuss, am Walmendingerhorn – aber ganz besonders an den Sonnentagen. Einfach traumhaft.
Das Gebiet Söllereck
Das Söllereck bietet vor allem eine ziemlich lange, leicht wellige Piste im Schwierigkeitsgrad blau, auf der man hervorragend seine Spur in den Schnee ziehen kann. Nach oben kommt man mit einer modernen Gondel-Bahn. Der Söllereck-Bahn.
Auf der anderen Bergseite führen noch zwei etwas schwerere Abfahrten (rot) ins Tal, die beide fast noch ein bisschen mehr Spass bereiten. Leider ist der Lift zurück nach oben ein ziemlich langer Schlepp-Lift. Aber lieber schlecht g’fahren als gut g’laufen.
Das Gebiet Hoher Ifen
Am Hohen Ifen, oder besser dem Skigebiet an seinem Fuss, gibt es wirklich sau super Pisten – ein Hochgenuss, da hinunter zu rauschen. Leider dauert es um ein vielfaches länger, bis man wieder oben ist. Ja quasi fast unerträglich lang, sodass ich am Ifen während der Challenge leider nicht so oft gefahren bin.
Das Skigebiet im Kleinwalsertal ist übrigens das einzige der fünf, welches über keine Beschneiungsanlage verfügt. Deshalb das ideale Gebiet für Freunde von 100 % Naturschnee.
Das Gebiet Nebelhorn
Das Gebiet ist mir noch am meisten präsent, wahrscheinlich weil es im Frühjahr am Längsten geöffnet hatte und sich gegen Ende der Saison vieles, wenn nicht sogar alles, dort abspielte. Quasi die letzten Schwünge unter glühend heißer Sonne. Aber nicht nur.
Natürlich waren auch hier die Pisten und Strecken während des kompletten Winters hervorragend. In der Nähe des Bergrestaurants Höfatsblick befand sich außerdem die Iglu-Lodge, in welcher die Bergscout-Challenge 2012/2013 gemütlich ausklang.
Die Iglu-Lodge
In der Iglu-Lodge ging die Bergscout-Challenge mit einer Übernachtung im, wie sollte es anders sein, Iglu zu Ende. Natürlich nicht ohne vorherigem Käse-Fondue, ein paar Leckereien an der „Hotel“-Bar und einem Sprung in den Whirpool im „Außenbereich“. Die Lufttemperatur musste währenddessen wohl so um die -10°C betragen haben. Auf jeden Fall ein Erlebnis.
Halt, nein, Stop! Stimmt nicht, die Bergscout-Challenge ging erst am Folgetag mit dem gemeinsamen Rodeln zurück ins Tal – nach einem ausgiebigen Frühstück im Restaurant Höfatsblick – zu Ende.
Was man als Bergscout so macht – mein Output
Im Zuge der dreimonatigen Aktion sind auch jede Menge Bilder, Videos, Berichte und Beiträge für die Bergbahnen entstanden, die ja schließlich die ganze Aktion ins Leben gerufen und – wahrscheinlich – zu großen Teilen finanziert haben.
[button link=“http://www.das-hoechste.de/bergscout/challenge/archiv-bergscout-challenge-2012-13/teilnehmer/christian-seitz.html“ color=“green“ target=“_blank“]Meine Blog-Beiträge während der Challenge bei Das Höchste[/button]
Hach, war das ein geiler genialer Winter. Einfach phänomenal. Grob über den Daumen gepeilt kam ich – mit meinen außerbergscoutischen Aktivitäten auf 36 Skitage und drei Skitouren. Nicht das Schlechteste für einen Flachländer wie mich. Dabei stellte ich dann blöderweise auch noch fest, dass Skitouren irre viel Frohsinn bereiten und ganz laut nach „meeeeeeehr“ schreien.
Alles in allem freue ich mich, nach der wirklich super Bergscout-Saison 2012/2013, aber genau so auf die neue Saison 2013/14, ohne den ganzen Bergscout-Trubel, aber mindestens genau so phänomenal. Den Grundstein dafür habe ich gestern einfach mal ganz spontan gelegt.
Daneben bin ich aber natürlich auch neugierig, wie die Bergscout-Challenge 2013/2014 wird und sich die neuen Challenger schlagen. Ich werd’s auf jeden Fall verfolgen. Der Startschuss fällt ja schon am kommenden Wochenende.
Ach ja, und bevor ich es vergesse: hier bei uns kann man sehr wohl Skifahren. Und zwar genau so gut wie in Österreich, der Schweiz oder Frankreich. Und Berge gibt’s auch genug. Keine Ahnung, wie ich Anderes denken konnte. Hehe.
Hallo Christian,
ich bin heute erst durch eine gemeinsame Bekannte auf deine Seite aufmerksam geworden. Einfach schön.
Gerade bei diesem Blog fällt mir auf, wie oft du mit einer Profikamera auf der Piste unterwegs bist und deshalb meine Frage: Was für einen Rucksack hast du dabei und kannst du diesen uneingeschränkt empfehlen? Er ist zwar kurz auf einem der Bilder zu sehen, aber ich erkenne nicht den Typ.
VG
Carsten
Hallo Carsten,
vielen Dank für deinen Kommentar – und Entschuldigung für die lange Response-Zeit. Ich bin gerade erst aus den Bergen zurückgekommen. 😉
Mit Rucksäcken bin ich eigentlich nie zu 100% zufrieden, das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich so viele davon habe. Für welchen ich ich entscheide, ist immer auch ein bisschen von dem mitzunehmenden Equipment abhängig. Bei dem Rucksack, den du auf den Bildern siehst, handelt es sich um den Ortovox Free Rider 26 mit Rückenprotektor. Den Rucksack finde ich ziemlich genial. Einziges Manko, bei richtig großen Kameras wie der D4 oder kleineren Kameras mit angesetztem Batteriegriff wird es ein bisschen problematisch bis unmöglich (geht nur ohne angesetztem Objektiv). Dazu habe ich noch das EVOC CB12l Camera Block dabei. Das ist in den meisten Fällen ein ganz gutes Setup, wenn ich mit „größeren Kameras“ unterwegs bin.
Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass ich aktuell mit dem Osprey Kode 42 experimentiere – vorallem wenn dann doch mal die D4 mit einem angesetztem 70-200mm mit soll. 😉 Generell würde ich sagen, dass ich Backloader-Rucksäcke für den Kameratransport bevorzuge.
kein Problem für die Response-Zeit. Ich will den Rucksack ja nicht sofort kaufen. Dann werde ich mir deine Vorschläge mal genauer anschauen. Seit November bin ich mit einer OM-D E-M1 unterwegs, ohne Batteriegriff. Bei der letzten Olympus hatte ich einen, aber eher selten in Benutzung. So groß ist die Kamera also nicht und das 40-150 gehört auch nicht zu den größten Objektiven.
VG
Carsten
Hallo Carsten,
bei der OM-D reicht dir wahrscheinlich sogar ein kleineres Camera Back, wie zum Beispiel das EVOC 6L Camera Back oder das Small Micro ICU von F-Stop.
Ich selbst habe im Moment auch eine OM-D M1. Eine ziemlich geniale und vor allem kompakte Kamera. Die Größe war auch der ausschlaggebende Kaufgrund für mich. Aber ich glaube, ich werde mich demnächst trotzdem wieder von ihr trennen – einfach weil ich schon viel zu viele Nikon Premium Linsen habe und es mir schwer fällt, equivalentes nochmal zu kaufen – für ein anderes System. Da nehm‘ ich dann doch lieber – das kann ich jetzt, nach dem ich die OM-D habe, sagen – etwas mehr Gewicht während der Tour in Kauf oder beschränke mich auf 2-3 Festbrennweiten. 😉
Aber ich wünsch dir ganz viel Spass mit deiner OM-D – einer wirklich genialen Kamera.
Hallo Christian,
ich bin heute erst durch eine gemeinsame Bekannte auf deine Seite aufmerksam geworden. Einfach schön.
Gerade bei diesem Blog fällt mir auf, wie oft du mit einer Profikamera auf der Piste unterwegs bist und deshalb meine Frage: Was für einen Rucksack hast du dabei und kannst du diesen uneingeschränkt empfehlen? Er ist zwar kurz auf einem der Bilder zu sehen, aber ich erkenne nicht den Typ.
VG
Carsten
Hallo Carsten,
vielen Dank für deinen Kommentar – und Entschuldigung für die lange Response-Zeit. Ich bin gerade erst aus den Bergen zurückgekommen. 😉
Mit Rucksäcken bin ich eigentlich nie zu 100% zufrieden, das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich so viele davon habe. Für welchen ich ich entscheide, ist immer auch ein bisschen von dem mitzunehmenden Equipment abhängig. Bei dem Rucksack, den du auf den Bildern siehst, handelt es sich um den Ortovox Free Rider 26 mit Rückenprotektor. Den Rucksack finde ich ziemlich genial. Einziges Manko, bei richtig großen Kameras wie der D4 oder kleineren Kameras mit angesetztem Batteriegriff wird es ein bisschen problematisch bis unmöglich (geht nur ohne angesetztem Objektiv). Dazu habe ich noch das EVOC CB12l Camera Block dabei. Das ist in den meisten Fällen ein ganz gutes Setup, wenn ich mit „größeren Kameras“ unterwegs bin.
Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass ich aktuell mit dem Osprey Kode 42 experimentiere – vorallem wenn dann doch mal die D4 mit einem angesetztem 70-200mm mit soll. 😉 Generell würde ich sagen, dass ich Backloader-Rucksäcke für den Kameratransport bevorzuge.
Bei kleineren Kameras ist evtl. auch diese Lösung praktikabel:
https://herrseitz.de/2012/01/mit-der-spiegelreflexkamera-auf-der-skipiste/
Ich hoffe, dir ein bisschen geholfen zu haben
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
kein Problem für die Response-Zeit. Ich will den Rucksack ja nicht sofort kaufen. Dann werde ich mir deine Vorschläge mal genauer anschauen. Seit November bin ich mit einer OM-D E-M1 unterwegs, ohne Batteriegriff. Bei der letzten Olympus hatte ich einen, aber eher selten in Benutzung. So groß ist die Kamera also nicht und das 40-150 gehört auch nicht zu den größten Objektiven.
VG
Carsten
Hallo Carsten,
bei der OM-D reicht dir wahrscheinlich sogar ein kleineres Camera Back, wie zum Beispiel das EVOC 6L Camera Back oder das Small Micro ICU von F-Stop.
Ich selbst habe im Moment auch eine OM-D M1. Eine ziemlich geniale und vor allem kompakte Kamera. Die Größe war auch der ausschlaggebende Kaufgrund für mich. Aber ich glaube, ich werde mich demnächst trotzdem wieder von ihr trennen – einfach weil ich schon viel zu viele Nikon Premium Linsen habe und es mir schwer fällt, equivalentes nochmal zu kaufen – für ein anderes System. Da nehm‘ ich dann doch lieber – das kann ich jetzt, nach dem ich die OM-D habe, sagen – etwas mehr Gewicht während der Tour in Kauf oder beschränke mich auf 2-3 Festbrennweiten. 😉
Aber ich wünsch dir ganz viel Spass mit deiner OM-D – einer wirklich genialen Kamera.
Viele Grüße
Christian