Ja is denn heit scho‘ Weihnachten?

Ja is denn heit scho‘ Weihnachten?
Mein neuer Skistiefel: Der Salomon Impact 110 CS

Mit einem Blick in den Kalender stellte ich voller entsetzen fest: Ja, verdammt, es ist bereits Weihnachten und ich war – entgegen meinen Vorsätzen – diese Saison noch kein einziges Mal zum fröhlichen Pistenbearbeiten in den Bergen. Das lag zum einen an meiner langen ToDo-Liste und den kurzen Deadlines, aber zum anderen wahrscheinlich auch ein bisschen an meinen aktuellen Skistiefeln.

Meine Skistiefel verwandelten sich im Februar/März des Jahres 2011 in Ein-Tages-Stiefel. Soll heißen, am ersten Skitag war jeweils noch alles paletti, aber am zweiten und den folgenden Tagen war ein schmerzfreies Tragen/Fahren nicht mehr möglich. Und ich spreche hier nicht von ein bisschen Druck am Knöchel, sondern von einem schier unerträglichen Druckschmerz am Knöchel des linken Fußes. Skifahren machte so fast keinen Spaß mehr und das Bedürfnis zum Pistenbearbeiten hielt sich sehr in Grenzen.

Fehlersuche

Ich habe mir die Skistiefel – es waren Technica Vento 6 easy fit – im Dezember 2006 gekauft und bin damit am 20. Januar 2007 das erste Mal gefahren. Es war überhaupt der allererste Skitag meines Lebens. Dementsprechend war der Technica Vento 6 auch ein sehr komfortabler, weicher Skischuh für Anfänger. Hehe.

Technica Vento 6 easy fit: meine ersten Skistiefel
Technica Vento 6 easy fit: meine ersten Skistiefel

Seitdem habe ich den Stiefel an mehr als 100 Skitagen getragen. Dass der Schmerz also vom Schuh kam, konnte ich mir nicht vorstellen – ich dachte eher mein Fuß hat sich verändert und ich bräuchte jetzt Super-Duper-Spezial-Individual-Schuhe zum Pistenbearbeiten. Nach Rücksprache mit zwei erfahrenen Skifahrer-Freunden war ich erleichtert: „Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass sich nach dieser Zeit und Anwendungshäufigkeit der Kunststoff und damit die Form des Schuhs verändert haben. Kurz: der Schuh ist verschlissen.“

Also, einen neuen Skistiefel finden

Um Spaß beim Skifahren zu haben ist es verdammt wichtig, dass der Skistiefel absolut perfekt passt. Das wusste ich bereits. Auch die Erfahrung, wie ein Skitag zur Hölle werden kann, nur weil der Schuh drückt, habe ich schon gemacht.

Deshalb habe ich mich für den Kauf der neuen Schuhe in einem Fachgeschäft – natürlich nicht irgendeinem Fachgeschäft – entschieden und startete das Vorhaben am 23. Dezember, also noch schnell vor Weihnachten.

Meine Vorbereitungen zum Skistiefel kaufen

Ich habe mich eigentlich überhaupt nicht vorbereitet. Ich habe lediglich darauf geachtet, die Schuhe nachmittags/abends zu kaufen, weil dann der Fuß besser durchblutet und dadurch voluminöser sein soll. Weiter habe ich Skisocken getragen, wie ich sie auch später auf der Piste tragen werde. Ansonsten ist – zumindest in meinen Augen – die wichtigste Vorbereitung die Wahl des richtigen Fachgeschäfts.

Im Ski-Stiefel-Fachgeschäft

Zu Beginn wurden mir einige Fragen über meine Fahrgepflogenheiten gestellt. Insbesondere Häufigkeit (Skitage), Art (gemütlich oder sportlich) und Können (auf einer Skala von 1 bis 6 – 1+ ist der Skilehrer) waren Gegenstand der Fragen.

Probieren im Ausschlussverfahren

Im Anschluss wurden die Füße vermessen. Spätestens jetzt hätte ich, hätte ich keine getragen, Skisocken vom Verkäufer bekommen – zumindest in einem guten Fachgeschäft. Direkt im Anschluss standen die ersten in Frage kommenden Skistiefel vor mir. Ich probierte Stiefel verschiedener Hersteller jeweils abwechselnd Links von Marke A und Rechts von Marke B. So konnte ich mich im Ausschlussverfahren von den ersten Modellen trennen, weil es relativ schnell hier und da „zwickte“.

Mit den verschiedenen Stiefeln am Fuß musste ich mich auf ein Bindungsbrett stellen und konnte so durch typische Skifahrbewegungen den Fersenhalt prüfen. Ziemlich cool. Vor allem weil die Unterschiede so gravierend waren. Bei manchen Modellen hatte ich fast keinen und bei anderen war der Fersenhalt bombig – quasi wie in den Schuh geklebt. Hehe.

Nach einiger Zeit, nachdem ich Schuhe der verschiedensten Hersteller – Atomic, Head, Technica, Rossignol, Salomon, Lange – probiert hatte, blieben noch zwei Modelle übrig. Ich dachte, ich müsste mich jetzt nur noch zwischen den Beiden entschieden, aber: weit gefehlt!

CEP Skiing Compression Socks

Zwischendurch zeigte und erklärte mir der Verkäufer (ich finde das Wort Verkäufer eigentlich sehr unpassend. Ich nenne ihn ab jetzt Berater oder einfach beim Namen, also Dieter.) die Ski-Kompressionssocken von CEP. Zugegeben, ich bin sehr leicht für Funktionskleidung in allen Facetten zu begeistern, außerdem habe ich gelegentlich jobbedingt mit dem Thema zu tun und bin so ein bisschen vorbelastet. Außerdem bin ich ziemlich neugierig. Naja, aber egal, jedenfalls probierte ich die Kompressions-Skisocken von CEP. Und, was soll ich dazu sagen? Ich war von Minute zu Minute – während sich die Wirkung sukzessive steigerte – immer mehr begeistert. Super Sache.

cep skiing compression socks: Ich glaube, eine ziemlich coole Erfindung
cep skiing compression socks: Ich glaube, eine ziemlich coole Erfindung
Hey cool, da steckt ja medi drin. Und sie sehen super aus: reddot design award winner 2011
Hey cool, da steckt ja medi drin. Und sie sehen super aus: reddot design award winner 2011

Als ich mit den CEP-Kompressionssocken erneut die verbleibenden Stiefel probierte, war ich erstmal ordentlich verblüfft: ein völlig anderes, angenehmeres Tragegefühl. Sehr cool. Die Socken sind schon mal gekauft. Also zurück zu den Stiefeln. Hehe.

Probieren paarweise

Die Auswahl hat sich mittlerweile durch das Ausschlussverfahren deutlich reduziert. Es standen nur noch der Atomic HAWX 110 und der Salomon Impact 110 CS zur Diskussion – und ich hatte mich schon fast entschieden, als mir mein Berater die gleichen Stiefel jeweils noch mit höherem Flex (höhere Härte des Schuhs für noch direktere Kraftübertragung) und jeweils noch eine halbe Nummer kleiner hinstellte. Nur zum probieren, sagte er. Die Stiefel mit einer halben Nummer kleiner, 28 anstatt 28,5, haben die gleiche Schale aber eine dickere Sohle. Jetzt war ich erstmal komplett irritiert, diese passten jeweils auch, fühlten sich aber fester an. Zum Glück trug ich auch diese Stiefel länger, denn nach ca. 15 Minuten wurde aus diesem festen Tragegefühl ein ziemlich starkes Drücken, weshalb wir wieder auf die Größe 28,5 zurück gingen.

Details des Salomon Impact 110 CS
Details des Salomon Impact 110 CS
Details des Salomon Impact 110 CS
Details des Salomon Impact 110 CS
Details des Salomon Impact 110 CS
Details des Salomon Impact 110 CS

Insgesamt hat der Schuhfindungsprozess fast 3 Stunden gedauert und ich hatte wirklich nie das Gefühl, dass mich mein Berater jetzt doch nun mal endlich zu einer Entscheidung drängen wollte. Eher das Gegenteil war der Fall: immer wenn ich mich fast entschieden hatte, sollte ich ein weiteres Paar Stiefel probieren, welches dem aktuellen sehr ähnlich war, sich aber marginal unterschied. Wo gibt’s denn so was noch? Nicht ein Verkauf, sondern der Verkauf des optimalen Produkts steht im Vordergrund. Gefällt mir super gut.

Zum Schluss entschied ich mich mit dem Gefühl, den optimalen Schuh gefunden zu haben, für den Salomon Impact 110 CS. Im Anschluss wurden noch meine Knie vermessen und die Bindungen meiner mitgebrachten Ski auf die neuen Stiefel eingestellt. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch jeweils einen Skiservice machen lassen. Am Folgetag – immerhin der 24. Dezember – um 10.00 Uhr war alles fix und fertig und abholbereit. Einfach eine super Sache.

Fazit

Kurzum, ich war schwer begeistert von Art, Umfang und Qualität der Beratung. Man merkte meinem Berater die Leidenschaft für den Wintersport und sein Wissen um die Materie mit jedem Wort angenehm an. So macht Skistiefel kaufen echt Spaß. Und auch das Drumherum: Hach, herrlich, einfach perfekt. Das ganze Ladenteam war voll bei der Sache, gut eingespielt und – kurzum – einfach super. Ich hab noch nie erlebt, das ein völlig unbeteiligter Verkäufer quer durch den Laden rennt um mir die Tür zu öffnen, weil ich beide Hände voll hatte. Außer hier. Wirklich sehr aufmerksam. Das verstärkt meinen sowieso schon mehr als positiven Gesamteindruck nochmals. Auch wenn der Laden noch 100 km weiter weg läge, ich würde meine Skistiefel und andere Ausrüstungsgegenstände, bei denen es auf absolute Passgenauigkeit ankommt, nirgendwo anders mehr kaufen. Ach Quatsch, ich glaub ich kauf ab jetzt alles dort. Hehe.

Ach ja, und bevor ich es vergesse, ich war hier:

Vielen Dank für die ausführliche und umfangreiche Beratung und schöne Grüße nach Bamberg. Ich kann es kaum erwarten, jetzt zum fröhlichen Pistenbearbeiten in die Berge zu fahren. Hehe.

Was ich noch erwähnen will: Ich bekomme für diesen Artikel keinerlei Gegenleistung von Rolands Alpin Laden. Ich schrieb diesen Blogpost aus reinster Überzeugung.

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