Apple DVD Studio Pro 4 unter OS X 10.7 Lion

Apple DVD Studio Pro 4 unter OS X 10.7 Lion

Ich glaub’s ja nicht, es funktioniert doch. Hehe. Aber warum jetzt doch und was war passiert? Ein kleiner Rückblick: Ich habe mein System vor, grob geschätzt, acht Monaten auf das Betriebssystem OS X Lion upgedatet oder besser: umgestellt. Und zwar radikal – d.h. mit vorhergehendem Festplatten formatieren. Aber nicht nur das, kurz darauf habe ich auch Appels, damals neues, Videoschnitt-System Final Cut Pro X samt Motion und Compressor installiert. Zugegeben, Anfangs fühlte sich das Tool etwas merkwürdig an, alles funktionierte irgendwie anders als noch in der Vorgängerversion. Ich stolperte durch das Programm wie ein Video-Laie – was ich ja eigentlich auch bin. Ich vermute, das ist auch der Grund, weshalb ich Final Cut Pro X nach einer gewissen Einarbeitungszeit, im Gegensatz zu vielen Profis, richtig klasse fand und eigentlich auch nichts vermisse. In Final Cut. Aber darum soll es an dieser Stelle gar nicht gehen.

Wo ist denn …

Nachdem ich mein erstes Projekt in Final Cut Pro X fertig hatte, es war ein Hochzeitsprojekt, also quasi eine Kombination aus Slideshows und Filmsequenzen, gegliedert nach den Ereignissen des Tages, und ich das Projekt auf DVD (für den DVD-Player) bannen wollte, fiel mir das erstmal bewusst, aber dafür völlig entsetzt, auf, dass ich jetzt keine DVD-Authoring-Tool mehr habe. Hey, Apple! Was soll denn das? Ja, ich weiß, die Disc als Datenträger ist am Ende. Aber trotzdem ist sie nach wie vor ein Datenträger, welchen jedes Brautpaar im Wohnzimmer wiedergeben kann. Und wenn man dann auch nur einen kleinen Anspruch an die Menügestaltung der DVD hat, ist man mit Final Cut Pro X echt am Ende! Leider.

Also jetzt, die Lösung

Macht ja nix, dachte ich mir ganz schlau: Holst’e halt die Box aus dem Regal und installierst dir Apple DVD Studio Pro 4 parallel zu Final Cut Pro X unter OS X Lion.

Packshot vom Apple Final Cut Studio 2
Packshot vom Apple Final Cut Studio 2

Kaum gedacht und auch schon gemacht, die schwere Box (die kam noch mit Handbüchern) aus dem Regal gezogen und die Installations-DVD eingelegt. Jetzt noch schnell das Apple DVD Studio Pro 4 installiert und dann das Menü gebastelt.

Das war aber nix! Was denken die sich? Das geht doch nicht! Ich war entsetzt!

Fehlermeldung bei der Installation von Final Cut Studio unter OS X 10.7
Fehlermeldung bei der Installation von Final Cut Studio unter OS X 10.7

Die Installation schlug fehlt, oder besser gesagt, das komplette Studio ließ sich nicht installieren. Megamist! Echt! Ich war gerade überhaupt nicht erfreut. Das können die doch nicht machen. Was soll der Scheiß? Unmöglich. Wirklich!

Aber hilft ja nix, eine Lösung muss her. Ich brauche also ein neues DVD-Authoring-Tool für OS X Lion. Meine Recherchen zu dem Thema waren schlussendlich wenig zufriedenstellend. Ich fand zwar einige wenige Free- oder Sharewaretools. Diese haben mich aber nicht wirklich überzeugt. Adobe Encore kam mir noch in den Sinn. Allerdings wird das nicht mehr als Standalone-Version vertrieben, sondern wird von Adobe wie selbstverständlich (Apple könnte sich hier mal ein Beispiel nehmen) dem Schnittprogramm Adobe Premiere beigelegt.

Um den Job dann doch abzuschließen, habe ich mich gezwungenermaßen mit der Pillepalle-DVD-Authoring-Funktion von Final Cut Pro X zufrieden gegeben. Widerwillig.

Zukünftig wohl ohne DVDs

Die Tatsache, die Möglichkeit des DVD-Authorings verloren zu haben, noch dazu mit einem Tool, das ich sehr intuitiv fand, nagte seitdem mehr oder weniger stark an mir. Quasi je nach Bedarf. Hehe. Ich recherchierte auch immer mal wieder nach einem DVD-Authoringtool für OS X. Leider erfolglos. Irgendwann gewöhnte ich mich daran und war der Meinung: „Musst du halt genau so innovativ sein wie Apple und zukünftig keine DVD-Slideshows oder Movies mehr produzieren. Verteilst’e halt USB-Sticks oder präsentierst online. Oder so. Da wird dir schon was einfallen.“

Hoppala, was is etz des?

Damit war das Thema für mich dann auch durch. Bis vor gestern. Ich ging mal wieder ans Regal weil ich auf der Suche nach einer Adobe-Seriennummer für ein Update war und dann fiel mir eine kleine weiße Box in die Hand. „Hoppala, was is etz des?“ dachte ich noch, bis ich die Aufschrift las.

Packshot vom Apple Final Cut Studio 2 und vom Apple Final Cut Studio 3
Packshot vom Apple Final Cut Studio 2 und vom Apple Final Cut Studio 3

Und dann wurde mir einiges klar. Oh man ey, ich Honk!, Da ist mir als Gelegenheits-Bewegtbild-Mensch doch glatt entfallen, dass es von Apple auch noch ein Final Cut Studio 3 gab, welches, schlimmer noch, ebenfalls in meinem Regal stand. Oder die Version in der riesengroßen, schwarzen Box (dabei handelte es sich noch um Final Cut Pro 6 und DVD Studio Pro 3 und die restlichen Tools des Studios, hätte ich eigentlich merken lesen müssen) zog damals meine ganze Aufmerksamkeit auf sich und ich übersah die kleine weiße Box mit dem Final Cut Studio 3 komplett. Hmm …

Aber naja, egal, jetzt habe ich es ja bemerkt. Mein Adrinalinspiegel stieg merklich, als ich die Installations-DVD ins Laufwerk schob und die Installationsroutine startete. Ja und, was soll ich sagen?

Die Installationsroutine von Final Cut Studio 3 unter OS X 10.7 Lion
Die Installationsroutine von Final Cut Studio 3 unter OS X 10.7 Lion

Der Installationsassistent führte mich durch die Routine, ich konnte die gewünschten, beziehungsweise noch nicht installierten Tools, also Soundtrack Pro 3, DVD Studio Pro 4 und Color 1.5, selektieren und die Installation starten. Nach geschätzten 75 Minuten waren die 48 GB der Programme und vor allem der mitgelieferten Assets auf die Platte geschaufelt und die Installation abgeschlossen. Und noch besser: Alles funktioniert wunderbar. Juhu.

Fazit

Oh man … eine Geschichte aus der Kategorie „Wenn’st sonst nix kannst bist halt a Depp.“ Klingt hart – ist aber so. Hehe. Nein, eigentlich bin ich ja froh, dass ich auch zukünftig noch Diashows auf DVD präsentieren kann – ganz wie ich es will.

  1. Danke für die Infos. Dann werde ich mal DVD Studio installieren 🙂
    Zum Vorredner:
    Ich denke schon das Apple mal was von Blu-Ray gehört und gelesen hat … Vielleicht brauchen aber nicht so viele Apple-User ein Hollywood-Production-Tool 🙂 Und entsprechendes Format an Bildmaterial hat sicher auch nicht jeder zuhause, oder?
    Ist aber auch egal. DVD-Studio ist schon was feines 🙂

  2. Was der Flori da behauptete, ist Quatsch. Natürlich hat Apple Bluray „erkannt“, schliesslich saßen sie von Anfang an im entsprechenden Konsortium.
    Für Authoring und Datenspeicherung funktioniert deshalb Bluray schon immer bestens am Mac.
    Apple hatte sich nur gegen die Verankerung der DRM-Schlüssel auf OS-Ebene gewehrt und deshalb gibt es bis heute für OS X kein offizielles Abspielprogramm.
    Aber auch das ist mittlerweile kein Problem mehr.
    http://de.macblurayplayer.com/?gclid=CLWimcTx17cCFRLJtAodPScA9g

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