Ich habe ja neulich schon mal kurz erwähnt, dass ich ein kleines oder, eventuell sogar, größeres Problem mit meinem Garmin Edge 705 habe. Da bin ich mir noch nicht ganz so sicher. Aber was ist los? Nach meiner letzten Tour wollte ich den aufgezeichneten Track via Garmin Training Center auf meinen Rechner übertragen. Zu diesem Zweck schloss ich den Radcomputer wie gewöhnlich mit einem USB-Kabel an meinem Mac an. Aber nichts passierte. Naja, fast nichts. Der Akku wurde geladen. Aber eigentlich hätte auf dem Display des Edge 705 ein Rechnersymbol erscheinen müssen und am Mac ein gemountetes USB-Device.
Nichts von beiden passierte. Hmm … keine Panik dachte ich mir. Probierst es halt einfach noch mal. Aber egal wie oft und an welchem der USB-Anschlüsse ich es versuchte, immer das gleiche Resultat. Auch ein zwei weitere Kabel, ein anderer Mac und auch ein PC änderten nichts an dem Fehlerbild. Auch ein Geräte-Reset bewegte den Edge nicht dazu, wieder am Rechner zu erscheinen. Blöd jetzt. Irgendwie. So kann ich ihn ja nur noch als – sauteueren – Tacho verwenden. Nicht im Sinne des Erfinders, und in meinem schon gleich mal überhaupt nicht.
Garmin-Support – Teil 1
Nach etwas Internet-Recherche wurde mir ganz mulmig. Kommt scheinbar öfter mal vor, das Problem – und nicht nur beim Edge 705. Einige konnten es mit einem Reset beheben, schreiben sie, andere mussten das Geräte einschicken, weil scheinbar der ROM-Speicher defekt ist. Auweia.
Aber hilft ja nix, musste selber mal Garmin kontakten, sonst kommst net wirklich weiter, und die müssten es ja eigentlich wissen.
Ich war wirklich noch guter Dinge, als ich mich auf der Website in den Servicebereich klickte. Nur noch ein paar Klicks. Fehler beschreiben, mein Problem (Gerät wird am Rechner (USB-Anschluss) nicht erkannt) konnte sogar ausgewählt werden, Adresse eingeben und die Frage nach der Gewährleistung wahrheitsgemäß mit „nein“ beantworten.
Es ist nicht so leicht – für jedermann
Hoppala! Was ist jetzt passiert. Nach der Auswahl von „nein“ bei der Gewährleistung wird man freundlich aber bestimmt gebeten, den Customer Service zu kontaktieren. Ja was hatte ich denn vor!? Entweder per Telefon über eine 01805er Nummer oder über ein Kontaktformular. Aber nicht über eine einfache elektronische RMA-Anfrage. Beide Alternativen widerstrebten mir etwas und dann hatte ich eine Weltidee:
Was würde denn passieren, wenn ich dem Formular erkläre, dass ich noch Garantie auf mein Gerät habe? Gedacht, gemacht und ich war erstaunt. Es ging noch weiter und kurze Zeit später bekam ich von Garmin eine Mail mit einer RMA-Nummer und genauen Angaben wohin ich das Gerät senden soll, damit sie es reparieren/tauschen können? Alles voll automatisch.
Das Ergebnis meiner Weltidee verblüffte mich jetzt doch etwas – und schnell wurde mir bei der Lektüre der angehängten PDFs klar, dass ich nicht der einzige mit dieser Idee zu sein scheine. Zumindest stand da gleich was von anfallenden Kosten, wenn man Geräte unberechtigter Weise einsendet.
Und mich jetzt bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte weder, das mir Garmin kostenlos ein neues Gerät sendet noch dass sie es für mich gratis reparieren. Ich will nur wissen, ob sich die Reparatur lohnt, was es kostet (ungefähr) und wie lange es dauert.
Was soll’s, ruf ich halt mal an. Aber das Telefonat endete genau wie erwartet. Ohne Resultat. Viel schlimmer noch, ich hab noch nicht mal jemanden an die Strippe bekommen. Vielmehr hob nach dem Wählen gleich ein Computer ab und antwortete sinngemäß wie folgt: „Im Moment sind alle Leitungen besetzt. Probieren sie es später noch einmal! Tschüss.“ Kein „Hallo“ oder „Herzlich willkommen bei Garmin“ oder ähnliches, sondern gleich eine aggressive, eher unfreundliche, Formulierung.
Hätte ich vermutet, dass diese Telefonansage Subtext enthält, hätte ich diesen wahrscheinlich wie folgt übersetzt: „Ey, Alda, hast du an Badscha! Was fällt’n dir ein, hier anzurufen! Nerv’ uns nicht und kauf dir g’fälligst a neues Gerät und am besten des Teuerste!“ Ob die Telefonansage tatsächlich Subtext enthält oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hab am ersten Tag, glaube ich, drei oder viermal angerufen und jedes Mal diese Ansagen hören dürfen. Sehr unbefriedigend.
Aber da war ja noch was mit Serviceformular. Naja. Eh, schon egal, schreib ihnen halt. Dafür musste ich dann noch extra einen Account im „Garmin Customer Help Center“ oder so anlegen, bevor ich überhaupt mal mein Anliegen formulieren durfte. Im Nachhinein betrachtet hätte ich mir das auch sparen können. Ich habe bis heute, sieben Tage später, noch keine Antwort bekommen. Ich bin nicht besonders optimistisch, dass das noch was wird.
Ich war schon ein bisschen verärgert – um es mal vornehm, aber wirklich ganz vornehm, zu formulieren. Das können die doch nicht machen. Totale Kommunikationsverweigerung seitens Garmin! Ok, ich war doch schon ziemlich sauer auf den Laden. Die müssten doch nur den Hörer abnehmen oder ‘ne Mail schreiben, kommunizieren dass nichts mehr zu machen sei mit dem Gerät und ich mir ein neues kaufen solle. Das wäre doch zumindest eine Ansage. Aber keine Reaktion auf nix. Das geht doch nicht. Ich kann so nicht planen!
Once again, Garmin Call-Center
Natürlich probierte ich es Tags drauf noch einmal telefonisch. Und ich war doch etwas überrascht. Heute eine freundliche Computerstimme am anderen Ende, welche mich erst einmal begrüßte, mich fragte was ich wolle und dann versuchte, mich mit einem zuständigen Mitarbeiter zu verbinden. Na geht doch, dachte ich. Nachdem ich dann so etwa vier Minuten in der Warteschleife hing, meldete sich der Computer noch mal und entschuldigte sich, dass es mit der Verbindung nicht geklappt hat, aber ich könnte jetzt meine Telefonnummer hinterlassen und werde dann zurück gerufen.
Sehr schön, der Ton macht die Musik und ich hinterließ meine Telefon-Nummer, auch wenn ich keine großen Hoffnungen hatte, zurückgerufen zu werden – hab da ja schon so meine Erfahrungen mit dem Kontaktformular gemacht.
Die weitere Vorgehensweise
Innerlich hatte ich mich schon von meinem Garmin Edge 705 verabschiedet. Aber ich brauchte ein GPS/Trainingscomputer-Ersatz-Gerät. Aber welchen? Zugegeben, der Edge 705 hat so seine Macken, aber ich kam gut mit dem Gerät zurecht und hatte selten Ärger. War eigentlich sehr zufrieden damit. Ich würde maximal drei Punkte kritisieren, mit denen ich mich und wieder herumschlagen musste:
- Der Edge 705 ging mir hin und wieder mal aus (geschätzt bei 40 Fahrten einmal irgendwo zwischendrin). Ist aber nicht weiter schlimm, weil alle Werte gespeichert bleiben und ich es bist jetzt immer schnell bemerkt habe.
- Die Angaben über die zurückgelegten Höhenmeter kommen mir manchmal schon sehr abenteuerlich – oder nur gewürfelt – vor. Damit konnte ich bis jetzt aber immer leben, wie GPS-Track kann man sich ja Vergleichswerte holen (bspw. bei Google Maps).
- Manchmal, eher ganz selten, ich würde tippen eine von 100, ist eine aufgezeichnete Datei (TCX) korrupt oder hat irgendwo einen Fehler in der XML-Struktur. Seit ich das Protokoll nach zwei oder drei Touren lösche, kam es überhaupt nicht mehr vor.
Ich fand diese für mich kleineren Macken am Edge 705 akzeptabel, auch wenn man von einem Top-Produkt der damaligen Zeit eigentlich auch ein fehlerfreies Funktionieren erwarten darf. Aber was soll’s, ist ja überall so und schließlich bin ich ja mit Windows groß geworden.
Das ideale Nachfolge-Gerät für mich wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit der Garmin Edge 800 Aber was ist, wenn ich auch damit mal ein Problem haben sollte? Garmin ist ja nicht erreichbar und wenn man keine Gewährleistung mehr hat scheint man Luft zu sein. Will ich das?
Anforderungen an mein Outdoor-GPS-Gerät
Bevor ich los zog um den Markt nach geeigneten Geräten zu durchforsten, noch einige Überlegungen zum Einsatzzweck und die mir wichtigen Features:
- muss unbedingt mit rubiTrack kompatibel sein
- muss mit nativer Mac-Software geliefert werden oder zumindest kompatibel sein
- muss als Trainingscomputer (Puls, Trittfrequenz, etc.) fungieren können
- muss mit den OSM Karten funktionieren
- muss GPX-Tracks aufzeichnen können
Mit meiner aktuellen Marktkenntnis fällt mir als erstes der Garmin Edge 800 ein. Aber es ist halt ein Garmin. Nach weiterer Recherche musste ich dann aber feststellen, dass der Markt der Outdoor-Navigationssystem in Bezug auf die Herstelleranzahl nicht mal so groß zu sein scheint. Ich konnte folgende ausmachen:
- Falk
- Magellan
- Satmap
- TowNav
- Takwak
- Garmin
Wobei nur Garmin im Edge „wirklichen Trainingscomputer“ und Navigationssystem in einem Gerät vereint. Die anderen Hersteller bieten eher reine Outdoor-Navigationsgeräte an.
Also doch Garmin?
Der Edge 800 müsste jetzt ja quasi perfekt sein, sofern die Entwickler alle im Netz kursierenden Kritikpunkte der Vorgängerversionen behoben haben. So sollten jetzt ja nur noch positive Kritiken zu finden sein. Denk‘ ich mir. Eine Google-Recherche mit „Erfahrungen mit Garmin Edge 800“ lässt daran aber erst mal Zweifel aufkommen. Aber wenn das der Maßstab wäre, so wäre wahrscheinlich kein Gerät perfekt.
Wenn man sich mal die Mühe macht und Forenbeiträge mit „angeblichen“ Fehlfunktionen sucht und liest, so wird klar, dass das Problem hin und wieder oder auch mal öfters vorm Gerät sitzt. Ich denke, der Edge 800 hat wahrscheinlich hier und da noch etwas Optimierungspotenzial, aber im Großen und Ganzen wäre es ein gutes Gerät für mich – wenn es denn kein Garmin wäre.
Auch ansonsten find’ ich das „Garmin-Konzept“ klasse. Unabhängig davon, ob jetzt Trainings-Computer oder „nur“ Outdoor-Navigationsgerät, man kann bei Garmin auf nahezu jedes Gerät jeder Serie, zumindest ab dem Mittelfeld, die OpenStreetMaps (eine Art Wikipedia für Landkarten – jeder kann mitmachen), verwenden und darüber hinaus bietet Garmin mit Basecamp ein klasse Tool zur Planung und Übertragung von Touren auf die Geräte. Basecamp ist gratis verfügbar und läuft nativ auf Windows- und Macintosh-Systemen.
Beides für mich gewichtige Pro-Argumente, welche ich bei anderen Herstellern nicht oder nicht so ohne Weiteres finden konnte: weder ein browserunabhängiges Tourenplanungstool noch die unproblematische Verwendung von Openstreetmaps (OSM).
Die Gedanken schweifen ab
Ja vielleicht ist es im Jahr 2012 technisch noch überhaupt nicht möglich, einen Trainingscomputer mit Navigationsfunktion für Mountainbikes zu bauen? Oder worin ist es begründet, dass die – zugegeben wenige – Konkurrenz keine ähnlichen Produkte im Portfolio hat?
Sollte ich die Funktionen hardwareseitig vielleicht besser trennen? Also ein Geräte fürs Training (Puls, Kalorienverbrauch, Leistung, Strecke, etc., – Training halt) und ein Gerät für die Navigation? Wenn ich das mal so überlege: Die Navigation – also mich vom Gerät in unbekannten Terrain (überwiegend hier im Umkreis von vielleicht 200 km) leiten zu lassen – verwende ich sowieso sehr selten. Aber GPS brauch’ ich schon beim Sport. Schließlich will ich ja sehen, wo ich unterwegs war – mit dem Bike oder zu Fuß.
Jetzt wird’s schon spannender
Ich habe mich mal etwas auf den Seiten der mir bekannten Hersteller für Sportuhren umgesehen:
- Polar
- Suunto
- Sigma
- Garmin
Auch bei reinen Trainingscomputern – meist in Form einer Uhr – ist mein oberstes Auswahlkriterium, dass er mit RubiTrack zusammen arbeitet. Deshalb scheidet Sigma leider aus. Auch lasse ich bei der weiteren Betrachtung Garmin – wegen der Nichterreichbarkeit des Supports bei meinem aktuellen Problem mit dem Garmin Edge 705 – einfach mal außen vor. Auch wenn sie mit der fénix ein ziemlich interessantes Produkt im Sortiment haben. Bleiben noch Polar und Suunto übrig.
Polar. Der Klassiker
Polar baut ziemlich gute und zuverlässige Uhren, würde ich jetzt mal vermuten. Meine erste Pulsuhr (gekauft vor ca. 10 Jahren) war von Polar und ich hatte eigentlich nie was dran auszusetzen. Das war aber auch noch eine andere Zeit. Für mich interessante Trainingscomputer von Polar wären im Moment wahrscheinlich der
- Polar RS800CX
- Polar RCX5.
Beide Modelle arbeiten mit RubiTrack zusammen, verfügen aber nicht direkt über GPS zur Aufzeichnung der Strecke. Man kann aber über einen zusätzlichen GPS-Sensor die Uhren um diese Funktionalität erweitern. Dabei sind die Uhren nicht nur auf die Erweiterung um einen GPS-Sensor beschränkt. Je nach Sportart kann man die Uhren noch mit Sensoren für Trittfrequenz und Geschwindigkeit (Radfahren) oder einen Laufsensoren (Jogging, Laufen) ausstatten und somit sportartrelevante Daten aufzeichnen und auswerten. Klingt schon wirklich sau cool.
Auch könnte die Polar RC3 GPS in Frage kommen. Diese relativ neue und relativ preiswerte Uhr hat den GPS-Sensor schon direkt verbaut und kann ebenfalls um die Sensoren für Radsport und Laufen erweitert werden.
Allerdings scheint Polar nicht wirklich Interesse daran zu haben, dass ihre Produkte auch am Mac funktionieren. Es scheint immer etwas Fummelei zu sein, bis das alles mal geht. Zu dem Schluss kam ich zumindest während meiner Recherche zu Polar.
Der Nächste. Garmin
Ach nee, die werden ja ignoriert, auch wenn sie geeignete Produkte im Programm haben.
Was gibt es sonst noch? Suunto
Ich geb’s zu. Die Website des finnischen Herstellers Suunto hat mich ziemlich lange gefesselt und bereits nach kurzer Zeit auf der Produktseite der Suunto Ambit, übrigens die einzige Uhr mit integriertem GPS im Sortiment des Herstellers, entwickelte ich so ein ominöses Habenwollen-Gefühl. Wie konnte das denn jetzt passier’n? Alles spricht für die Website von Suunto: emotional, technisch und optisch ansprechend. Passt.
Aber ich glaub’, die Uhr ist schon der absolute Überflieger. Sie hat alles, also wirklich alles, was man sich nur wünschen kann, es sind verschiedene Erweiterungssensoren, ähnlich wie bei Polar, erhältlich, sie harmoniert mit RubiTrack und soll äußerst robust gebaut sein. Ich könnte jetzt ein ziemlich lange auflisten, was die Uhr – wenn man sie denn noch so nennen kann – alles kann, oder aber Du schaust selbst mal bei Suunto vorbei.
Ach was soll’s, einige Funktionen der Uhr kann ich auch hier nennen:
- Vollständige GPS-Funktionen (SiRFIV-Chip)
- 3D-Kompass
- Barometrische Höhe
- Barometer
- Temperatur
- Navigation per GPS
- Erstellung und Speicherung von POIs in der Uhr
- Extrem präzise Trittfrequenz-/Geschwindigkeitsmessung und Entfernungsmessung über Beschleunigungsmesser und integriertes GPS
- Peak-Trainingseffekt & Erholungszeit
- Wasserdicht bis 100 m / 328 ft (ISO 2281)
- Robustes BuiltToLast-Gehäuse (Ich hab’s nachgeschlagen, built to last könnte man mit „für die Ewigkeit gebaut“ übersetzten)
- über Movescount.com mit neuen Funktionen aktualisierbar
Lässt man jetzt mal die ganzen Features beiseite und durchforstet das Web nach Meinungen über die Uhr, so findet man – im Gegensatz zu Garmin – durchwegs positive Resonanz bei verschiedenen Anwendern. Um nur einige zu nennen: Runningwilli oder im Überblick bei Runningwilli oder bei Doc Runner oder im GPS-Uhr-Vergleichstest oder auch im direkten Vergleich mit der neuen Garmin fénix. Alles durchwegs positiv. Die Uhr scheint wirklich ein Top-Produkt zu sein. Zu letzt habe ich noch einen Blick in die Bedienungsanleitung der Uhr geworfen, was diesem Habenwollen-Syndrom nicht unbedingt abträglich war – eher das Gegenteil war der Fall.
Meine Interesse an dem Produkt ist jedenfalls mal geweckt. Vor allem wenn man bedenkt, dass mit der im November erwarteten Softwareversion 2.0 die Möglichkeit bestehen soll, die Uhr um eigene Funktionen zu erweitern bzw. mit den Funktionen von anderen Nutzern. Einfach Phänomenal. Das erinnert mich ein wenig an das Apple-Appstore Konzept. Und das ist ja jetzt nicht unbedingt unerfolgreich.
Das einzige, was momentan dagegen spricht, ist die Tatsche, dass ich eigentlich kein Uhrenmensch bin und meine Handgelenke lieber frei habe. Dafür sprechen dagegen eine ganze Menge Fakten und dieses dämliche Habenwollen.
Mein neues Setup
Aber so ganz sicher bin ich mir noch nicht. Man! Das nervt vielleicht – keinen Plan zu haben. Wie müsste mein Setup aussehen, wenn ich die Suunto Ambit mit integrieren möchte. Alles was mit Bewegung, Sport und GPS-Trackaufzeichnung (auch für das Geotagging beim Fotografieren) zu tun hat, würde die Uhr übernehmen. Die Navigation über neue MTB-Trails in unbekannten Terrain würde ein mobiles Handnavigationsgerät übernehmen. Das wäre ein Ansatz. Eigentlich wollte ich Garmin auch hier meiden. Aber auf Grund der geringen Auswahl am Markt und Planungssoftware für den Mac – ich denke an Basecamp – könnte es wohl sein, dass es dann aber doch einer wird.
Als reine Navigationsgeräte, welche meine eingangs genannten Anforderungen erfüllen, könnten nachfolgende in Frage kommen. Da ich mir aber noch nicht sicher bin, ob ich wirklich mit Uhr unterwegs sein will – obwohl die Ambit glaub’ ich, wär’s schon – hab ich auch noch mal den Garmin Edge 800 in die Vergleichsliste aufgenommen.
- Garmin Montana 650
- Garmin Oregon 550
- Garmin eTrex 30
- Garmin GPSMap 62sc
- Garmin Edge 800
Ist echt blöd irgendwie. Die sind alle net schlecht. Aber im Moment schwanke ich zwischen dem GPSmap62 sc und dem Edge 800. Im Moment mehr mit Tendenz Richtung GPSmap 62 sc, aber die Tendenz hat sich in den letzten Tagen öfters mal geändert.
Für das Garmin GPSmap 62 sc sprechen in meinen Augen im Moment:
- externe Stromquelle
- auch gut für Wanderungen
- Active Routing (mit den richtigen Karten) auch im Gerät möglich
- 3D Kompass
- Trainingscomputer und Navigationsgerät in zwei verschiedenen Geräten
Dagegen sprechen lediglich die Größe und das Gewicht. Hier ist der Garmin Edge 800 einfach top.
Man, ich kann mich einfach nicht entscheiden. Kam ja eigentlich mit dem Edge 705 prima zurecht und hab bis jetzt nichts vermisst. Mal sehen was kommt.
Lösungsidee
Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich Garmin doch mal irgendwann die nächste Zeit erreiche, sie mir sagen, die Reparatur koste so um die 20 Euro und gut is. Dann könnte ich mir noch etwas überlegen, ob ich die Ambit wirklich brauch’ und für die Navigation in unbekannten Terrain nehm’ ich einfach den wieder funktionierenden Edge 705 – so wie bis jetzt halt auch.
Ich finde das klingt nach einem guten Plan. Mal sehen was die Praxis mit sich bringt, denn Garmin ist ja nicht wirklich für guten Service bekannt, zumindest wenn man Einigen hier im Internet glaubt.
… und dann kam die Wende: Garmin-Support – Teil 2
Garmin hat mich angerufen. Ich konnt’s erst gar net glauben. Nach kurzer Schilderung meiner Problematik hat ein freundlicher Mitarbeiter den RMA-Prozess eingeleitet und ich erhielt wieder die Unterlagen per Email, welche ich diesmal ruhigen Gewissens ausfüllen und absenden konnte. Leider ist das Gerät nicht mehr reparabel, aber ich habe ein ziemlich lukratives Angebot (weit unter dem Amazon-Preis) für ein neues Austauschgerät erhalten, welches dann wieder zwei Jahre Gewährleistung hat.
Mit den 20 Euro für die Reparatur ist es somit leider nichts geworden, aber mit dem Angebot kann ich gut leben. Nein, sogar noch mehr. Ich bin super zufrieden mit der Lösung. Sie hätten ja auch sagen können: „Pech gehabt, Neues kaufen.“
Sollte am Anfang des Artikels der Eindruck entstanden sein, dass ich mit dem Service und Support von Garmin nicht so zufrieden bin, dann revidiere ich das an dieser Stelle und behaupte das Gegenteil. Lediglich die Response-Zeit könnten sie noch etwas verkürzen, beziehungsweise die Erreichbarkeit erhöhen. Aber der Service – und auch die Kompetenz des Mitarbeiters am Telefon fand ich absolut top.
Die Tatsache, dass Garmin zurückgerufen hat, zeigt mir, dass sie auch das Ding mit dem After Sales Service ernst nehmen. Und dass es ein paar Tage gedauert hat, kann ja die verschiedensten Ursachen haben: von Urlaub/Krankheit, EDV-Problemen oder auch nur einer einfachen Panne ist da ja alles möglich und nur menschlich – und kann jedem mal passieren.
Fazit
Wahnsinn, was so ein Rückruf bewirken kann. Mir ist die Marke Garmin wieder sympathisch und ich bin erstmal froh, dass ich kein neues Outdoornavigationsgerät oder gar ’ne Uhr benötige. So muss ich mich auch nicht mehr mit den kaufentscheidenden Vor- oder Nachteilen auseinander setzten und kann die nächsten zwei Jahre einfach mal so weiter machen wie bisher – zumindest sobald das Austauschgerät eingetroffen ist.
Wie handhabst Du das eigentlich mit GPS, Navigation, Fototagging und Trainingsaufzeichnung?
Hi, ich noch mal …
Ich möchte noch einen kleinen Nachtrag zum RMA-Prozess machen: Ich hab den defekten Garmin Edge am Montag zu Garmin zurück gesendet – und bereits gestern, am Donnerstag, konnte ich das Austauschgerät in Händen halten.
Find ich echt schwer in Ordnung … 🙂