Frankenjura. Voll verrückt.

Frankenjura. Voll verrückt.
Der Schwertner Kletterführer Frankenjura in Band 1 & 2

Voll verrückt. Ich glaube das sind die richtigen Worte für die Beschreibung der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit für mich. Aber besser, ich hole noch ein bisschen aus. Zum Jahreswechsel 2012/13 habe ich es mir zum Vorsatz gemacht – und in meinen Blogpost Welcome 2013 beschrieben – einfach mal das Klettern auszuprobieren. Das Frankenjura bietet sich dafür ja ziemlich gut an. Und wie ich es bei neuen Vorsätzen dann immer so mache, vorher einfach mal Bücher kaufen.

Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt zwar keine Ahnung was genau ich da kaufte, aber es waren die Frankenjura Kletterführer von Panico in der 7. Auflage. Ich hab’ das damals gerne mit ‘nem Skiatlas, nur für’s Klettern halt, verglichen, was ja auch hin kommt. Nur halt ganz anders.

Der Schwertner Kletterführer Frankenjura in Band 1 & 2
Der Schwertner Kletterführer Frankenjura in Band 1 & 2

Let’s start climbing

Und dann ging’s los – ich habe mit dem Klettern angefangen und darin eine neue, in meinen Augen, ziemlich phänomenale Freizeitbeschäftigung gefunden. Und dann, so irgendwann, nahm die Sache, so nicht ganz Christian untypisch ihren Lauf. Immer, wenn mir eine Sportart, ein Hobby oder ein Ort sich richtig Frohsinn bereitet, kommt irgendwann, ich würde ja fast schreiben – zwangsläufig – eine Kamera dazu. Beim Klettern war dafür für mich das ausschlaggebende Ereignis das Frankenjura Kletterfestival 2016, oder vielmehr der Workshop vom Frank Kretschmann zum Thema Kletterfotografie.

Und dann ging’s los. Immer häufiger nahm ich die Kamera mit an den Fels und es entstand über die Zeit das ein oder andere Kletterfoto und mein Archiv wuchs langsam, aber stetig.

Kletterbilder Frankenjura

Im September 2017 bekam ich dann eine Email von Sebastian Schwertner mit dem Betreff: Bilder Frankenjura. Sebastian Schwertner? Der Name kommt mir ziemlich bekannt vor – aber ich konnte ihn, da bin ich ehrlich – nicht gleich zuordnen. Das änderte sich aber schlagartig, als ich die Mail öffnete. Sebastian Schwertner ist der Autor der zwei Bücher, die ich mir Anfangs gekauft habe und seitdem sehr regelmäßig in meinem Rucksack zu den Felsen im Frankenjura trug.

Ja wie cool ist das denn bitte? Ich war ziemlich begeistert. Sebastian gefiel ein Bild von mir und würde es gerne in der nächsten Auflage verwenden. Lässig, oder?

Nach einigen Emails und ein bisschen Business-Talk haben es drei Bilder aus meinem Archiv und ein eigens Produziertes in den neuen Führer geschafft.

Einstieg in das Kapitel Trubachtal
Einstieg in das Kapitel Trubachtal
Einstieg in das Kapitel Spieser Gebiet
Einstieg in das Kapitel Spieser Gebiet
Einstieg in das Kapitel Pegnitztal
Einstieg in das Kapitel Pegnitztal
Einstieg in das Kapitel Hirschbachtal
Einstieg in das Kapitel Hirschbachtal

Als Fotograf war das Projekt für mich damit abgeschlossen, aber als Grafiker dachte ich noch hin und wieder daran – auch wenn es überhaupt nicht meine Baustelle ist.

Es war mittlerweile Oktober 2017 und ich wusste, dass die neuen Führer im April 2018 erscheinen sollen. Wie werden sie wohl aussehen? Ändert sich das Layout? Wie groß werden meine Bilder platziert und was kommt auf den Titel? Man ist ja neugierig – zumal ich ein Bild von mir – aus der Grafikdesigner-Perspektive – als ziemlich Titelseiten geeignet hielt. Aber man, oder halt zumindest ich, will ja nicht aufdringlich sein und sagte nichts.

Bild fürs Cover

Und dann ist es doch passiert: es war der 7. März 2018 und ich gerade zum Fotografieren an der spanischen Costa Blanca unterwegs. Eine weitere Email von Sebastian befand sich in meinen Posteingang, diesmal mit den Worten „Bild fürs Cover“ in der Betreffzeile. Ja Oida, leck. Das kann ja wohl kein Zufall sein – zumal ich wenige Tage vorher noch daran gedacht habe, dass ja wohl bald die neuen Führer kommen und welche Bilder wohl die Cover zieren werden.

Aber scheinbar war das noch gar nicht entschieden – und ich freute mich – wahrscheinlich wie ein kleines Kind – über die Anfrage. Sebastian beschrieb in seiner Mail kurz, was er sich für die Cover gut vorstellen könnte und ob ich was zutreffendes in meinem Bildarchiv hätte?

Das fänd‘ ich schon ziemlich lässig. Also durchforstete ich in Spanien flugs mein Bildarchiv auf dem heimischen Server im Frankenjura – verrückte Technik – und unterbreitete einige Vorschläge, die eventuell den Motiv-Vorstellungen entsprechen könnten. Damit war das Thema dann für mich auch erledigt – aus dem Postfach, aus dem Sinn. Erstmal.

Woohoo. Titelseite. Fotos. Von mir?

Zu Hause angekommen, oder vielleicht auch zwei Tage später, wieder am Rechner, habe ich meine Auswahl nochmal kurz überflogen und dann wollte ich es, mit einen Hauch von Ehrgeiz, selbst wissen.

Wie würden meine Bilder auf den Titelseiten aussehen? Funktionieren sie überhaupt? Deshalb hab’ ich einfach mal angenommen, dass das Layout für die Titelseiten der neuen Frankenjura Kletterführer den Aktuellen im Aufbau ähneln werden.

Aufbau der Kletterführer Titelseiten in Adobe InDesign
Aufbau der Kletterführer Titelseiten in Adobe InDesign

Auf Basis dessen habe ich in InDesign flugs das Layout nachgebaut und einfach mal meine Bildauswahl durchprobiert, um einige mehr ergänzt und die jeweils passenden Farbkonzepte erarbeitet, Mockups erstellt, meine Empfehlungen ausgesprochen und das Datenpaket an Sebastian Schwertner verschickt.

Verschiedene Bildvorschläge für die Titelseiten der neuen Frankenjura Kletterführer
Verschiedene Bildvorschläge für die Titelseiten der neuen Frankenjura Kletterführer
Farbklima und Serien-Abstimmung mit der finalen Bildauswahl
Farbklima und Serien-Abstimmung mit der finalen Bildauswahl

Jetzt hatte ich, innerlich, wirklich einen Haken an dem Projekt. Ja naja, bis eines Morgens eine Email vom Panico Alpinverlag in meinem Postfach landete. Sie hätten sich für zwei Titelvarianten von mir entschieden. Und zwar komplett – also nicht nur die Bilder – auch meine Layout- und Farbvorschläge wurden unverändert übernommen. Ja wie verrückt ist das denn bitte? Woohoo.

Aber so richtig real fühlte sich die Nachricht noch nicht an. Das muss man als begeisterter Kletterer im Frankenjura, Fotograf und Grafiker erst mal sacken lassen.

Anna Laitinen klettert Magnet (9) am Richard-Wagner-Fels (Frankenjura)

Hätte mir damals, im Mai 2016, jemand erzählt, dass ich mit meinem Bild Anna Liina Laitinen in Magnet (9) am Richard-Wagner-Fels im Trubachtal – eines meiner ersten Kletterfotos überhaupt – das Titelfoto für die kommende Auflage des Frankenjura Kletterführers geschossen habe, hätte ich ihm getrost ’nen Vogel gezeigt. Zu Unrecht – wie ich seit kurzem weiß.

Fazit

Und dann kam der Tag: das erste Mal mit den neuen Kletterführern im Frankenjura unterwegs. Verrückt.
Und dann kam der Tag: das erste Mal mit den neuen Kletterführern im Frankenjura unterwegs. Verrückt.

Fazit? Ja was soll ich sagen. Ich find’s einfach voll verrückt. Und gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen, um Danke sagen. Danke für die angenehme Zusammenarbeit mit Sebastian Schwertner und dem Panico Alpinverlag. Und natürlich ein ganze fettes Danke an alle Kletterer.

Selena blättert im neuen Frankenjura Kletterführer von Sebastian Schwertner am Wandfuß der Maximilianswand im Krottenseer Forst
Selena blättert im neuen Frankenjura Kletterführer von Sebastian Schwertner am Wandfuß der Maximilianswand im Krottenseer Forst

In diesem Sinne wünsche ich eine erfolgreiche Klettersaison mit den neuen Kletterführern, oder einer älteren Ausgabe oder ‘ner App. Eigentlich ja auch egal – Hauptsache man findet den Fels und kommt zum Klettern.

Selena blättert in „ihrem“ neuen Kletterführer im Frankenjura
Selena blättert in „ihrem“ neuen Kletterführer im Frankenjura

Und falls auch Du mal Bock auf Fotos von Dir beim Klettern hast, meld’ Dich einfach. Vielleicht geht ja was.

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